
Am 1. März 2025 wurde der erste Spatenstich für den Anbau der Mahn- und Gedenkstätten in Wöbbelin vollzogen. Landrat Stefan Sternberg, Bürgermeisterin Viola Tonn und Jochen Schmidt waren anwesend, als die Bauarbeiten offiziell begannen. Infolgedessen bleibt das Gebäude vorübergehend für Besucher geschlossen, während die Bildungsarbeit an einem Ausweichstandort fortgesetzt wird.
Der geplante Anbau soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein und umfasst unter anderem einen Seminarraum für Bildungsaktivitäten mit Gruppen aller Altersklassen. Des Weiteren wird das Dachgeschoss ausgebaut, um ein Archiv sowie zusätzliche Büroflächen zu schaffen. Auch eine Modernisierung der Heizungsanlage sowie die Instandsetzung von Fenstern und Dachflächen sind Bestandteil des Projekts.
Förderung und Unterstützung
Das Bauprojekt wird von einem reinen Frauenteam geleitet, mit dem Ziel, die Bedingungen für die Bildungsarbeit an der Gedenkstätte Wöbbelin zu verbessern. Diese erinnert an die Geschichte des Nationalsozialismus sowie an die Opfer des Konzentrationslagers. Für die Sanierung und den Neubau hat das Land Mecklenburg-Vorpommern Fördermittel in Höhe von 750.000 Euro bereitgestellt. Kulturministerin Bettina Martin überreichte den Förderbescheid an Bürgermeisterin Viola Tonn und Gedenkstättenleiterin Anja Pinnau.
Die Gedenkstätte, betrieben vom Verein „Mahn- und Gedenkstätten im Landkreis Ludwigslust-Parchim“, erfährt außerdem jährliche Unterstützung durch den Landkreis in Höhe von etwa 254.000 Euro. Im vergangenen Jahr stellte das Land insgesamt 66.000 Euro für Projektförderung und Veranstaltungen zur Verfügung, wie [politik-mv.de](https://politik-mv.de/2025/01/06/erinnerungsort-wird-saniert/) berichtete.
Die Gedenkstätte erinnert nicht nur an die Opfer des Konzentrationslagers Wöbbelin, sondern auch an den Dichter Theodor Körner. Die ehemaligen Insassen waren 1945 in diesem Außenlager des KZ Neuengamme untergebracht, wobei über 5.000 Menschen dort inhaftiert waren und fast 1.000 Häftlinge aufgrund der miserablen Bedingungen starben. Seit 1965 sensibilisiert die Ausstellung im Besucherzentrum für die Geschehnisse im Nationalsozialismus sowie für Themen wie Intoleranz, Rassismus und Antisemitismus, wie [nordkurier.de](https://www.nordkurier.de/regional/hagenow/mahn-und-gedenkstaetten-spatenstich-fuehrt-zunaechst-zur-schliessung-3366572) berichtete.