FeuerwehrHeidelberg

Polizei-Einsatz in Heidelberger Synagoge: Drohender Anschlag verhindert!

In der Nacht kam es zu einem größeren Einsatz schwerbewaffneter Polizeikräfte an und in der Synagoge der Jüdischen Kultusgemeinde Heidelberg. Kurz vor Mitternacht bemerkte eine Polizeistreife „flackerndes“ Licht im Inneren der Synagoge in der Häusserstraße. Im Foyer wurde ein brennendes Stofftuch entdeckt, woraufhin Sicherheitskräfte und Feuerwehr verständigt wurden, um das Feuer zu löschen. Aufgrund der unklaren Lage wurden weitere Sicherheitskräfte hinzugezogen.

Ein Mann im Inneren der Synagoge, der sich „berechtigt“ aufgehalten hatte, machte auf sich aufmerksam. Er gab an, das Stofftuch versehentlich mit einer brennenden Kerze entzündet zu haben. Während des Löschversuchs fiel das Stofftuch im Foyer zu Boden. Das Gebäude wurde weiträumig von schwer bewaffneten Polizeikräften umstellt und einschließlich der Tiefgarage durchsucht. Der Einsatz dauerte bis etwa zwei Uhr. Im Jahr 2024 wurde bekannt, dass zwei Männer aus Bad Friedrichshall und Weinheim einen Angriff auf die Gemeinde geplant hatten, wofür sie im Januar 2025 zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt wurden.

Verhindeter Anschlag auf die Synagoge

Zusätzlich zu diesem Vorfall wurde in Heidelberg ein Anschlag auf die Synagoge verhindert. Zwei Männer im Alter von 18 und 24 Jahren planten, Jüdinnen und Juden mit Messern anzugreifen und wollten sich danach von der Polizei erschießen lassen, um einen „Märtyrer-Tod“ zu sterben. Dieser Anschlag hat mutmaßlich einen islamistischen Hintergrund.

Beide Tatverdächtige befinden sich in Untersuchungshaft. Der 24-Jährige wurde am 3. Mai und der 18-Jährige am 18. Mai festgenommen. Die Jüdische Kultusgemeinde in Heidelberg, die Ziel des Anschlags war, liegt in der Weststadt und hat in der Vergangenheit bereits Drohungen erlebt. Rabbiner Janusz Pawelczyk-Kissin äußerte Beunruhigung und betonte die Ernsthaftigkeit der Situation. Innenminister Thomas Strobl (CDU) bestätigte, dass die Tat gegen jüdisches Leben verhindert wurde und dass die Sicherheitsbehörden den Polizeischutz für die Gemeinde verstärkt haben.

Die Ermittlungen führten zu den Verdächtigen durch intensive Arbeit zu einem anderen Verdacht. Der 24-Jährige wurde bei einem Polizeieinsatz angeschossen, als er mit Messern auf die Beamten zuging. Der 18-Jährige hat die deutsche und türkische Staatsbürgerschaft, während der 24-Jährige nur die deutsche hat. Auf dem Handy des 18-Jährigen wurden verdächtige Chats gefunden, in denen sie den Anschlag planten. Der Anschlagsplan gilt als vage, und die Ermittler sehen derzeit keine unmittelbare Gefährdung für die Synagoge.

Das Gemeindeleben soll trotz der Bedrohung normal weitergehen. Eine Solidaritätskundgebung und eine Menschenkette um die Synagoge sind für den Freitagabend geplant.