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Sporthallen-Chaos in Berlin: Immer mehr Schulen kämpfen ums Überleben!

In Berlin sind zahlreiche Sporthallen aufgrund gravierender Schäden und Mängel gesperrt, was zu erheblichen Einschränkungen für Schulen und Sportvereine führt. Eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur hat ergeben, dass in nahezu jedem Bezirk Sporthallen nicht nutzbar sind, mit Ausnahme von Treptow-Köpenick. Zu den Hauptursachen für die Schließungen zählen kaputte Fenster, Schimmel, unzumutbare Toiletten, sowie Brand- und Wasserschäden. Auch die Nutzung einzelner Hallen als Mensa trägt zur Schließung bei.

Im Bezirk Mitte sind beispielsweise sieben von insgesamt 89 Sporthallen außer Betrieb. In Tempelhof-Schöneberg treten ernsthafte Probleme mit Wasser im Fundament sowie Schäden durch Haftkleber auf. Besondere Aufmerksamkeit erfordert die „Neue Sporthalle“ der Schweizerhof-Grundschule in Steglitz-Zehlendorf, die statisch und energetisch saniert werden muss. Diese Sporthalle ist seit 2015 geschlossen, eine Wiedereröffnung ist bisher ungewiss. Auch in Neukölln sind zwei Doppelstockhallen seit 2016 gesperrt, da sie als Notunterkünfte dienten und eine umfassende Sanierung notwendig ist. Laut aktuellen Schätzungen könnten diese Sanierungsarbeiten bis 2025 in Anspruch nehmen.

Sanierungsbedarf und Maßnahmen

In Friedrichshain-Kreuzberg finden aktuell Sanierungsarbeiten an zwei Hallen statt, während eine dritte neu gebaut wird. Dennoch besteht ein enormer Sanierungsbedarf. Der Bezirk Pankow weist auf zusätzliche Probleme hin; dort sind zehn von 112 Hallen nicht nutzbar, was zu verkürzten Unterrichtszeiten und längeren Fahrzeiten führt. Um die Situation zu verbessern, sind Übergangslösungen erforderlich. Die Berliner Schulbauoffensive (BSO) hat jedoch bereits dazu beigetragen, die Anzahl der Sporthallen zu erhöhen und Sanierungen voranzutreiben. Seit Beginn der BSO wurden 19 Sporthallen errichtet, sechs weitere befinden sich im Bau, und zwei sind in Planung.

Der geschätzte Sanierungsbedarf für die bezirklichen Sportstätten beläuft sich auf etwa 400 Millionen Euro, was auch die Schulsportanlagen einschließt. Jährlich stehen den Bezirken lediglich 200 Millionen Euro für Bauunterhalt zur Verfügung, was laut Landessportbund nicht ausreicht. Aus diesem Grund wird ein Bundesprogramm zur Unterstützung der Sanierungsmaßnahmen gefordert. Weitere Details zur Berliner Schulbauoffensive, die seit 2018 mit einem modularen Typenprogramm für Grundschulen und dazugehörige Sporthallen gestartet wurde, ermöglichen eine effizientere Planung und Umsetzung der Bauprojekte (mehr dazu, wie berlin.de berichtete).