
Im Landkreis Rhön-Grabfeld sollen neue Flächen für Windkraftanlagen ausgewiesen werden, um die Energiewende voranzutreiben. Der Regionale Planungsverband Main-Rhön (RPV) ist dabei für die Ermittlung geeigneter Flächen zuständig. Aktuell drehen sich bereits 24 Windräder in der Region und produzieren Strom. Die Notwendigkeit weiterer alternativer Energiequellen wird immer dringlicher, um die Ziele der Kohlenstofffreiheit zu erreichen.
Seit 2014 wurden in der Region bereits 23 Vorranggebiete auf einer Fläche von 2400 Hektar und 41 Vorbehaltsgebiete auf 4300 Hektar ausgewiesen, was insgesamt 1,7% der Regionsfläche ausmacht. Der Bundesgesetzgeber verlangt von Bayern, bis Ende 2032 mindestens 1,8% der Fläche als Vorranggebiete für Windenergie auszuweisen. Um dieses Ziel zu erreichen, plant der RPV ein zweistufiges Verfahren zur Ausweisung neuer Windkraftflächen.
Detailierte Planung
Im ersten Schritt sollen bereits unstrittige Flächen neu ausgewiesen oder bestehende erweitert werden. In diesem Zusammenhang wurden 14 mögliche Erweiterungen und 17 neue Vorranggebiete auf über 4100 Hektar identifiziert. Im zweiten Schritt wird eine Überprüfung der seit 2014 ausgewiesenen Gebiete vorgenommen, um festzustellen, ob diese weiterhin den aktuellen Kriterien entsprechen.
Aktuell sind in Rhön-Grabfeld sechs Vorranggebiete auf insgesamt 989 Hektar sowie elf Vorbehaltsgebiete auf 1403 Hektar ausgewiesen. Nun sollen fünf neue Flächen auf 435 Hektar hinzugefügt werden, während drei Flächen gestrichen werden. Ein bedeutendes Vorhaben betrifft die Erweiterung des Gebiets Rothhof zwischen Großbardorf und Sulzfeld, das etwa 65 Hektar umfasst. Darüber hinaus wird der Windpark Bildhäuser Forst durch die Vergrößerung von drei bestehenden Vorranggebieten erweitert. Zu erwähnen ist auch die Fläche W101 „Nordöstlich Schönau“, die 276 Hektar in den Gemeinden Oberelsbach, Bastheim und Schönau einnimmt.
Laut den Planungen können Windkraftanlagen nun auch in Landschaftsschutzgebieten errichtet werden. Ein öffentliches Beteiligungsverfahren zu den neuen Flächen wird für Mitte März bis Ende April 2025 durchgeführt. Nach der Auswertung der eingegangenen Stellungnahmen sollen die Entwürfe überarbeitet und dann abschließend beschlossen werden. Erste Genehmigungen für neue Windräder könnten Ende 2025 oder Anfang 2026 erteilt werden.
Am Mittwoch, dem 19. Februar 2025, fand eine Sitzung des Planungsausschusses des Regionalen Planungsverbandes Main-Rhön in Schweinfurt statt. In dieser Veranstaltung, geleitet von Verbandsvorsitzendem Landrat Thomas Bold aus dem Landkreis Bad Kissingen, wurde das regionale Windenergiesteuerungskonzept vorgestellt. Ziel ist es, die Entwürfe der Windenergiegebiete in die öffentliche Beteiligung zu bringen. Zurzeit gibt es insgesamt 23 Vorranggebiete und 41 Vorbehaltsgebiete in der Region, die die Flächen für Windkraftnutzung betreffen.
Eine transparente Einsichtnahme der Planunterlagen wird sowohl online als auch persönlich ermöglicht. Die entsprechenden Dokumente werden auf der Homepage der Regierung von Unterfranken sowie des Regionalen Planungsverbandes Main-Rhön veröffentlicht. Das Beteiligungsverfahren umfasst Kommunen, Fachstellen, Verbände und interessierte Bürger.