
Ströer, ein führendes Unternehmen im Bereich der Außenwerbung, hält seit über 25 Jahren den Hauptpachtvertrag für die Werberechte im öffentlichen Raum der Stadt Kiel. Die Stadt plant nun, diese Werberechte neu auszuschreiben, was für potenzielle Veränderungen im Werbemarkt der Region sorgen könnte. Der aktuelle Vertrag, der seit 1999 besteht und mehrfach verlängert wurde, umfasst über 1000 Werbeträger, darunter 25 digitale Standorte, 700 analoge Plakattafeln und 330 Wartehallen. Außerdem betreibt Ströer eine öffentliche WC-Anlage in Kiel.
Kunden, die im öffentlichen Raum Werbung schalten möchten, müssen sich an Ströer wenden. Das Unternehmen wurde in der Vergangenheit wegen seiner Monopolstellung in anderen Städten kritisiert. 2017 erhielt Ströer die Erlaubnis, große LED-Bildschirme an Hauptverkehrsstraßen in Kiel aufzustellen, wodurch die Sichtbarkeit von Werbeanzeigen erheblich gesteigert wurde. Die Stadt Kiel bereitet derzeit die Neuausschreibung vor und plant, neue Aspekte der Stadtgestaltung sowie digitale Fortschritte in die Verträge einzubeziehen.
Digitale Außenwerbung als moderne Lösung
Mit dem Aufkommen digitaler Außenwerbung (Digital Out of Home, DOOH) nutzen Unternehmen zunehmend moderne Marketinglösungen für ihre Werbebotschaften. Diese Form der Werbung bietet zahlreiche Vorteile, darunter die gezielte Ansprache der Zielgruppe in Echtzeit sowie vielfältige Einsatzmöglichkeiten wie Werbung, Wetterwarnungen und Verkehrslenkungen. Digitale Außenwerbung ist nachhaltig, ressourcenschonend und trägt zur CO₂-Reduktion bei.
Digitale Bildschirme ermöglichen hohe Sichtbarkeit an stark frequentierten Orten wie Bahnhöfen und Einkaufszentren. Hier können interaktive Inhalte präsentiert werden, die von lokalen Nachrichten bis hin zu Live-Momenten wie Sporthighlights reichen. Die Flexibilität der Motive erlaubt es Unternehmen, Inhalte dynamisch anzupassen und saisonale Werbemotive zu integrieren. Ein Beispiel für den Erfolg digitaler Außenwerbung ist eine Kampagne von Ritter Sport, die im Jahr 2023 zur Einführung veganer Schokoladensorten 2,3 Milliarden Kontakte generierte.
Der aktuelle Vertrag von Ströer für die Werberechte in Kiel läuft bis 2027, doch die Stadt plant, die Ausschreibung nicht einfach zu verlängern. Unklar ist, ob es zu einem Anbieterwechsel kommt, da es nur wenige große Anbieter in diesem Bereich gibt, auch kleinere Konkurrenten aber nicht ausgeschlossen werden können, sofern sie die erforderlichen Kriterien erfüllen.