
Union Berlin steht vor dem letzten Saisondrittel in der unteren Tabellenhälfte der Bundesliga, mit einem Abstand von neun Punkten zum Relegationsplatz. Das Team von Trainer Steffen Baumgart verfolgt das erklärte Ziel, in der ersten Liga zu verbleiben und benötigt dafür eine geschlossene Mannschaftsleistung.
Inmitten dieser sportlichen Herausforderungen hat der Sport-Geschäftsführer von Union Berlin, Oliver Ruhnert, während des Bundestagswahlkampfs seinen Posten niedergelegt, um sich politisch zu engagieren. Am Wahlsonntag, dem 23. Februar, trat Ruhnert als Direktkandidat für die Partei Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) im Bezirk Marzahn-Hellersdorf an, wo er 8,6 Prozent der abgegebenen Erststimmen erzielte und auf dem fünften Rang unter den Direktkandidaten landete. Die BSW verpasste mit 4,97 Prozent den Einzug in den Bundestag. Ruhnert äußerte, dass Menschen, die sich um ein öffentliches Mandat bewerben, häufig in ihren Job zurückkehren, wenn die Wahl nicht gelingt, und schloss eine Rückkehr zu Union Berlin nicht aus.
Oliver Ruhnert als Spitzenkandidat
Zusätzlich wurde Oliver Ruhnert auf einem Parteitag in Berlin-Mitte zum Spitzenkandidaten des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) für die Bundestagswahl 2025 gewählt, wo er 87,6 Prozent der Stimmen erhielt. Ruhnert fordert mehr Chancengerechtigkeit in Deutschland und sieht das BSW als „echte Alternative“ für die Menschen. Er betont auch die Notwendigkeit diplomatischer Bemühungen zur Deeskalation im Ukraine-Krieg.
Nach seiner Zeit bei Union Berlin war Ruhnert in verschiedenen Positionen, unter anderem als Chefscout bei Schalke 04, tätig. Er trat 2007 der Linkspartei bei und war Fraktionsvorsitzender im Stadtrat von Iserlohn, bevor er 2024 zum BSW wechselte. Ließ dabei die Kritik anderer Kandidaten für die Listenplätze zwei bis vier, die die Waffenlieferungen der Bundesregierung im Ukraine-Krieg problematisierten, nicht unberücksichtigt. Sahra Wagenknecht kündigte einen „harten und engagierten“ Wahlkampf an und thematisierte soziale Probleme wie Altersarmut und Sozialabbau. Das BSW wurde im Januar 2024 gegründet und hat bei bisherigen Wahlen in Thüringen und Brandenburg Erfolge erzielt, während aktuelle Umfragen sie teilweise nur knapp über die Fünf-Prozent-Hürde zeigen.
Der Verein Union Berlin hat sich bislang nicht zur Personalie Ruhnert geäußert. Er bleibt jedoch optimistisch, weiterhin aktiv im Fußball sein zu können.