Offenburg

Stadtbäume im Fokus: Neues Wissen für nachhaltige Baumpflanzungen!

Am 5. März 2025 fand das „corthum-Wissen“-Fachseminar zum 18. Mal auf dem Gelände des Erdenwerks im Nordschwarzwald statt. Hier referierten Dr. Markus Streckenbach, Christine Andres, Wolfram Reinhard und Raphael Benzkirch über aktuelle Themen und Herausforderungen im Bereich der Baumpflanzungen und urbanen Stadtentwicklung. Die Veranstaltung wurde von Johannes Prügl moderiert.

Dr. Markus Streckenbach gab Einblicke in die Überarbeitung der Empfehlungen für Baumpflanzungen, die seit Mai 2022 aktualisiert wurden. Ziel dieser Überarbeitung ist es, die Anwendungsfehler zu minimieren, indem klarere Skizzen und Zeichnungen zur Verfügung gestellt werden. Ein zentrales Anliegen in diesem Kontext ist es, den Wurzeln von Bäumen eine optimale Umgebung zu bieten, da stehendes Wasser schädlich für sie ist. Hierbei wird empfohlen, den Boden durch Kiese und organische Beimischungen zu verbessern und Anpassungen an die veränderten Rahmenbedingungen durch Hitze und Trockenheit vorzunehmen.

Innovative Konzepte zur Unterstützung von Stadtbäumen

Das Schwammstadt-Konzept, das auf der Veranstaltung präsentiert wurde, zielt darauf ab, Niederschläge lokal zu speichern und so das Wachstum von Bäumen zu unterstützen. Ein Beispiel aus Stockholm, das in der Diskussion hervorgehoben wurde, zeigt, wie großflächige Pflanzräume und eine effektive Flächenbelüftung zur Verbesserung der städtischen Grünflächen beitragen können. Christine Andres thematisierte ebenfalls häufige Fehler im Garten- und Landschaftsbau und betonte die Bedeutung einer sorgfältigen Planung, um Probleme bei der Baumpflanzung zu vermeiden.

Wolfram Reinhard stellte das Projekt „baum2Og“ in Offenburg vor, das mit 150.000 Euro gefördert wird und sieben Teilprojekte zur Verbesserung des Wasserhaushalts und der Baumquartiere umfasst. Eines der Vorzeigeprojekte, die Altenburger Allee, ist mit Sensoren zur Feuchtigkeitsüberwachung ausgestattet. Weitere Projekte umfassen den Waldbachfriedhof, den Quartiersplatz Mühlbachareal, das Schiller-Gymnasium, die Humboldtstraße und die Ritterstraße.

In Bezug auf die wasserbewusste Stadtentwicklung referierte Raphael Benzkirch über die Notwendigkeit einer interdisziplinären Zusammenarbeit für eine nachhaltige Stadtgestaltung. Hierbei wurden innovative Beispiele zur Regenwasserbewirtschaftung aus Städten wie Kopenhagen und Winnenden angeführt, die die Transformation von versiegelten Flächen in wasserbewusste Wohnquartiere und öffentliche Plätze thematisieren.

Das Schwammstadt-Prinzip, das die lokale Speicherung von Regenwasser fördert, steht auch in einem größeren Kontext, in dem Bäume eine wichtige Rolle für die Begrünung von Städten spielen. Laut einem Bericht von 3R-Rohre sind Bäume essenziell, um Schatten zu spenden und die Luftqualität in urbanen Räumen zu verbessern. Angesichts der zunehmenden Dürrephasen und der damit einhergehenden Herausforderungen in Deutschland ist es unerlässlich, das Wohlergehen der Stadtbäume zu fördern und geeignete Bewässerungslösungen zu entwickeln.

Insbesondere Stadtplaner arbeiten an der Optimierung der Bewässerung von Baumstandorten, um Wassermangel zu vermeiden. Dazu werden innovative Produkte wie Sedimentationsanlagen und wasserspeichernde Systeme eingesetzt. Diese Systeme gewährleisten, dass Regenwasser effizient genutzt wird und zur Bewässerung von Bäumen in der Nähe von Verkehrsflächen dient.

Gabot berichtete über die Veranstaltung und die unterschiedlichen Referate, während 3R-Rohre das Schwammstadt-Prinzip und dessen Bedeutung für die städtische Bewässerung beleuchtet.