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Sprachentwicklungsstörungen bei Kindern: Medienkonsum als Risikofaktor?

In Niedersachsen haben fast jedes siebte Kind Sprachentwicklungsstörungen, so ein aktueller Bericht. Dies bedeutet, dass in Deutschland mehr als jedes achte Kind unter 14 Jahren Entwicklungsstörungen des Sprechens und der Sprache aufweist. Niedersachsen führt damit die Spitze der Bundesländer an. Vor 20 Jahren war es noch weniger als jedes zwölfte Kind, das von solchen Störungen betroffen war.

Die Phasen des Spracherwerbs sind klar definiert und reichen von ersten Lautäußerungen wie schmatzen und lallen bis hin zur korrekten Grammatik und Satzbildung ab dem Alter von fünf Jahren. Abweichungen wie ein verlangsamter Spracherwerb, mangelndes Sprachverständnis oder Störungen wie Lispeln und Stottern können auftreten und sind Anzeichen für Sprachentwicklungsstörungen, die verschiedene medizinische oder genetische Ursachen haben können. Logopäden können bereits ab einem Alter von zwei Jahren testen, ob eine Sprachverzögerung vorliegt, und eine frühzeitige Abklärung wird empfohlen, um möglichen Folgestörungen vorzubeugen, wie [nwzonline.de](https://www.nwzonline.de/wilhelmshaven/sprachstoerungen-bei-kindern-in-niedersachsen-wilhelmshavener-logopaedin-erklaert-einfluss-von-medienkonsum_a_4,1,4234313841.html) berichtete.

Einfluss von Medienkonsum

Mediennutzung, sowohl von Eltern als auch von Kindern, könnte zur Zunahme von Sprachentwicklungsstörungen beitragen. Experten empfehlen, dass Eltern aktiv Zeit mit ihren Kindern verbringen, indem sie über Medieninhalte sprechen. Für Kinder ab zwei Jahren, die eine verzögerte sprachliche Entwicklung zeigen, wird das Heidelberger Elterntraining (HET) empfohlen. Es ist wichtig, die Unterstützung von „Late Talkern“ ernst zu nehmen, da ein Drittel bis zum dritten Geburtstag aufholt, während zwei Drittel langfristig Sprachstörungen behalten können, was in der Folge zu Verhaltensauffälligkeiten und schulischen Problemen führen kann, wie [fruehinterventionszentrum.de](https://www.fruehinterventionszentrum.de/friz_wir_ueber_uns/fruehe_sprachfoerderung_sprachentwicklungsverzoegerung_late_talker/) berichtete.

Insgesamt können Eltern durch gezielte Maßnahmen und den Austausch mit Fachleuten einen wertvollen Beitrag zur Sprachförderung ihrer Kinder leisten und damit der Entwicklung von Sprachstörungen entgegenwirken.