
Die Gewerkschaft ver.di hat zu umfangreichen Warnstreiks in Baden-Württemberg aufgerufen, die am 5. März 2025 begonnen haben und teilweise bis Freitag andauern sollen. Rund 80 Kliniken, darunter Einrichtungen wie die Waldburg-Zeil-Akutklinik, das Uniklinikum Mannheim und die Rems-Murr-Kliniken, sind von den Arbeitsniederlegungen betroffen. Die Notdienstvereinbarungen in allen bestreikten Einrichtungen sollen sicherstellen, dass die Patientenversorgung aufrechterhalten wird, jedoch sind bereits Einschränkungen wie OP-Verschiebungen und Bettenschließungen zu erwarten. Der Hintergrund dieser Streiks ist ein Tarifstreit im öffentlichen Dienst, in dem es um die Beschäftigten von insgesamt 385.000 Personen in Baden-Württemberg geht.
Ver.di fordert unter anderem eine Lohnerhöhung von 8% oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat, sowie eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte um 200 Euro. Weitere Forderungen umfassen höhere Zuschläge für belastende Arbeitszeiten, die Einführung einer 38,5-Stunden-Woche, eine Reduzierung der Höchstarbeitszeit im kommunalen Rettungsdienst von 48 auf 42 Stunden, sowie die Einführung eines „Meine-Zeit-Kontos“ und drei zusätzliche freie Tage. Bezahlte Pausen in Wechselschichten sowie eine höhere Vergütung für Praxisanleiter werden ebenfalls gefordert. Die Arbeitgeberseite hat diese Forderungen als nicht finanzierbar zurückgewiesen und auf die finanzielle Lage der Kommunen hingewiesen.
Erweiterte Warnstreiks und deren Auswirkungen
Zusätzlich zu den klinischen Einrichtungen sind auch Kitas, Seniorenzentren und Ämter von den Warnstreiks betroffen. Die Beschäftigten machen auf die hohe Arbeitsbelastung und den Personalmangel aufmerksam. Der Tarifstreit hat auch bundesweite Dimensionen angenommen, wie [Tagesschau.de](https://www.tagesschau.de/wirtschaft/warnstreiks-verdi-tarifstreit-100.html) berichtet, wobei Kliniken in anderen Bundesländern wie Niedersachsen und Bremen ebenfalls betroffen sind. Am Donnerstag sind Warnstreiks in Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Rettungsdiensten geplant, während in einer vorhergehenden Verhandlungsrunde Mitte Februar von der Arbeitgeberseite kein Angebot vorgelegt wurde. Die Gewerkschaft warnt, dass die Warnstreiks erhebliche Auswirkungen auf die Patientenversorgung haben können, einschließlich möglicher Operationseinschränkungen.
Die Tarifverhandlungen sollen am 14. bis 16. März 2025 in Potsdam fortgesetzt werden. Diese Verhandlungen betreffen über 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst, einschließlich der Agentur für Arbeit und der Deutschen Rentenversicherung, und könnten weitreichende Folgen für die gesamte Branche haben.