
In Frankfurt stehen derzeit nahezu 13.000 Wohnungen leer, wie bei einer umfassenden Erhebung festgestellt wurde. Dies entspricht rund 3,2 Prozent des Wohnungsbestands der Stadt. Unter diesen ungenutzten Wohnungen befinden sich 93 reguläre freie Wohnungen und 66 ungenutzte Dienstwohnungen an Schulen, berichtete fr.de.
Die Gründe für diesen Leerstand sind vielseitig und reichen häufig von baulichen Mängeln bis hin zu finanziellen und personellen Engpässen im zuständigen Amt für Bau und Immobilien. Baudezernentin Sylvia Weber (SPD) wies darauf hin, dass die Zahlen lediglich eine Momentaufnahme seien, da eine kontinuierliche Sanierung und Vermietung der Wohnungen stattfindet. Diese Sanierungen ziehen sich allerdings oft länger hin als erhofft, was Weber zugunsten einer standortabhängigen Priorisierung beschleunigen möchte. Dennoch gibt sie zu, dass eine vollständige Sanierung aller leerstehenden Wohnungen innerhalb der nächsten zwei Jahre „realistisch gesehen“ nicht umsetzbar sei.
Maßnahmen der Landesregierung
Die Stadt Frankfurt zeigt Interesse daran, ihre leerstehenden Wohnungen an eine städtische Gesellschaft wie die ABG zu übertragen, jedoch gibt es hierfür wenig Bereitschaft. Am 15. Mai 2022 waren laut der Gebäude- und Wohnungszählung genau 12.983 Wohnungen ungenutzt, von denen 6.686 Wohnungen (51,9 Prozent) bereits seit mindestens sechs Monaten leer standen.
Ein geplanter Entwurf für ein Leerstandsgesetz sieht vor, dass Wohnraum ohne Genehmigung höchstens ein halbes Jahr leerstehen darf, wobei bei Verstößen Bußgelder drohen. Das Gesetz soll insbesondere in angespannten Wohnungsmärkten gelten und soll zeitliche Begrenzungen für grundlosen Leerstand einführen. Ausnahmen sind für bevorstehende Sanierungen oder laufende Gespräche zwischen Erbengemeinschaften vorgesehen. Ziel des Gesetzes ist es, den Druck auf dem Wohnungsmarkt zu reduzieren und Wohnraum für Bedürftige zu schaffen, wie landesregierung.hessen.de berichtete.