
Am Stuttgarter Landgericht fand ein Verfahren gegen einen 17-jährigen Wendlinger wegen Körperverletzung und des Einsatzes eines Messers statt. Der Richter kam zu dem Schluss, dass der Angeklagte nicht die Absicht hatte, zu töten, und verhängte stattdessen eine Bewährungsstrafe. Zudem empfahl er ein Anti-Aggressionstraining, welches jedoch im Landkreis Esslingen derzeit nicht verfügbar ist, wie [teckbote.de](https://www.teckbote.de/nachrichten/teckregion/wohin-mit-der-wut_arid-503752.html) berichtete.
Die Jugendgerichtshilfe informierte das Gericht darüber, dass es im Landkreis Esslingen zurzeit kein Anti-Aggressionstraining für Jugendliche gibt. Ein Anbieter im Landkreis kann aufgrund von Personalmangel kein entsprechendes Training anbieten. Ein Träger aus Stuttgart hat den Bedarf für ein ambulantes Training in Esslingen festgestellt, kann aber momentan keine neuen Teilnehmer aufnehmen. Das Landratsamt bestätigte die fehlenden Programme, arbeitet jedoch an einem Konzept zur Täterberatung, das weitere Gewaltdelikte mit einbezieht.
Aktuelle Entwicklungen in der Gewaltprävention
Die Sozialberatung Stuttgart, die Teil des Netzwerks Straffälligenhilfe in Baden-Württemberg ist, wies auf die Relevanz von Anti-Gewalt-Trainings hin. In Baden-Württemberg gibt es jedoch aktuell keine flächendeckenden Angebote dafür, was auf begrenzte Haushaltsmittel zurückzuführen ist. Im Landkreis Esslingen wird hingegen das Programm „Re-Start“ angeboten, welches darauf abzielt, junge Menschen, die von Jugendgerichten verurteilt wurden, in Werkstätten zu begleiten. Für das Budget 2025 wurden 300.000 Euro für dieses Programm bewilligt. Das Landratsamt äußerte Kritik an der Landesregierung bezüglich unzureichender Investitionen in die Bekämpfung von Jugendkriminalität. Der 17-jährige Wendlinger könnte einer der ersten Teilnehmer am Programm „Re-Start“ werden.
Zusätzlich hat der Kreisjugendring Esslingen die Gründung eines Referats zur Entwicklung der Präventionsarbeit angekündigt, um informative Austausch- und Fortbildungsangebote für Fachkräfte im Landkreis zu schaffen. Diese Initiative umfasst regelmäßige Arbeitskreise sowie die Entwicklung von Konzepten zur Gewaltprävention an Schulen. Es sollen auch spezifische Trainingsangebote bereitgestellt werden, darunter Konfliktfähigkeitstrainings für Auszubildende, Anti-Gewalt-Trainings für Schulklassen sowie Schulungen für Lehrkräfte zum Umgang mit Konflikten im Schulalltag. Weitere Unterstützungsangebote, wie Beratung bei Mobbing und Mediation, stehen ebenfalls zur Verfügung, wie [kjr-esslingen.de](https://www.kjr-esslingen.de/praevention) berichtet.