
Die Hauptstraße in Oberndorf, einem Stadtteil von Schweinfurt, ist seit fast einem Jahr für den Durchgangsverkehr gesperrt. Diese Baumaßnahme umfasst die Erneuerung der Fahrbahn und Gehwege auf einem 650 Meter langen Abschnitt zwischen Oberndorfer Weiher und Werkstraße. Der ursprüngliche Fertigstellungstermin war Ende 2024, wurde jedoch auf Juli 2025 verschoben. Die Ortssprecherin Marianne Prowald berichtet von einer Beruhigung der Situation, während Geschäftsleute über die Baumaßnahmen klagen. Besonders stark betroffen ist die Sparkasse, da Bauzäune seit Mai 2022 vor ihren Geschäften stehen.
Ein weiteres Problem stellt die Erreichbarkeit der Caritas-Sozialstation St. Josef dar. Aufgrund der Baustelle haben Mitarbeiter Schwierigkeiten, ihre Patienten rechtzeitig zu erreichen, was zu längeren Hausbesuchen führt. Zudem verursachen Staus in den umliegenden Straßen während der Schichtwechsel in der Großindustrie Verspätungen. Vor Baubeginn gab es bereits Diskussionen und Widerstand gegen die Sanierung im Bauausschuss und der Bevölkerung. Die Verzögerung des Baubeginns um knapp zwei Wochen wurde auf „Anlaufschwierigkeiten“ zurückgeführt. Während der Bauphase traten zudem unvorhergesehene Probleme auf, da die Leitungen im Untergrund anders verliefen als geplant.
Entdeckung eines historischen Ziehbrunnens
Ein historisch wertvoller Ziehbrunnen wurde beim Buddeln entdeckt, der auf einem Plan von 1753 eingezeichnet ist. Prowald und Peter Hofmann haben einen Antrag gestellt, den Brunnen zu erhalten und als Ziehbrunnen herzurichten. Der Brunnen ist derzeit abgedeckt und gesichert. Es liegen allerdings noch keine Erkenntnisse über mögliche Mehrkosten aufgrund der Verzögerungen vor. Ursprünglich waren die Baukosten auf vier Millionen Euro geschätzt, mit einer Bundesbeteiligung von 400.000 Euro. Die Oberndorfer Hauptstraße bleibt bis Juli 2025 für den Durchgangsverkehr gesperrt, der Verkehr wird umgeleitet. Anlieger können über Einbahnstraßenregelungen zu ihren Grundstücken gelangen.
Parallel zu diesen Entwicklungen behandelt der Bau- und Umweltausschuss der Stadt Schweinfurt am kommenden Donnerstag die Umgestaltung der Hauptstraße in Oberndorf (St 2447). Diese Maßnahme ist im Verkehrsentwicklungsplan 2030 als wichtiges Einzelprojekt aufgeführt. Die Abstufung der B 26 zur St 2447 seit dem 01.01.2016 ermöglicht Instandsetzungsarbeiten durch die Stadt Schweinfurt. Geplante Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung umfassen unter anderem die Unterbrechung der Kfz-Durchfahrt, die Schaffung von Einbahnstraßen und die Verringerung des Verkehrsdurchflusses durch Lichtsignalanlagen. Die Hauptstraße bleibt weiterhin Zubringer für angrenzende Industrie und westliche Landkreise, wobei auch eine Verbesserung der Verkehrsqualität und -sicherheit für Radfahrer sowie eine Aufwertung des Ortsbildes angestrebt wird.