
Die Weinbauindustrie in Deutschland steht vor erheblichen Herausforderungen, die durch mehrere Faktoren beeinflusst werden. In der Region Offenburg sind veränderte Reblandschaften, Rückgang des Weinkonsums sowie preisliche und wettbewerbliche Drücke prägnante Probleme, die den Weinbau an einen Wendepunkt bringen. Verschiedene Herausforderungen wie die Kostenspirale, der demografische Wandel, Klimafrust und Bürokratie tragen zusätzlich zur Unsicherheit bei.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, nutzen einige Weinproduzenten das Potenzial freiwerdender Rebflächen. Garagenwinzer, wie die Quereinsteigerin Vivien Holzmann aus Offenburg-Fessenbach, betreiben innovative Start-Up-Weingüter und tragen somit zur Neuausrichtung der Weinwirtschaft bei, wie [badische-zeitung.de](https://www.badische-zeitung.de/garagen-weingueter-sind-der-neue-trend-in-offenburg-und-der-ortenau) berichtete.
Klimawandel und seine Auswirkungen auf den Weinbau
Der Klimawandel hat des Weiteren tiefgreifende Auswirkungen auf den Weinanbau in Deutschland. Dieser beeinträchtigt die Reben und zwingt Winzer dazu, ihr Sortenspektrum anzupassen, um den Herausforderungen zu begegnen. Statistisches Bundesamt berichtet von signifikanten Zuwachsraten bei wärmeliebenden Rebsorten wie Sauvignon blanc (+162%), Chardonnay (+83%), Merlot (+69%) und Cabernet (+43%) in der Zeit zwischen 2012 und 2022.
Um den Ertrag zu sichern, werden pilzresistente Rebsorten (Piwi) entwickelt, die gegen Krankheiten wie Mehltau resistent sind. Beispiele hierfür sind Cabernet Blanc, Solaris, Souvignier Gris und Regent. Besonders auffällig ist der Anbau von Souvignier gris, der 2022 auf 205 Hektar in Deutschland verzeichnet wurde – ein Anstieg von 57% im Vergleich zum Vorjahr. Diese Piwi-Rebsorten können den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln um bis zu 80% reduzieren, was zu weniger Überfahrten im Weinberg führt und einen positiven Effekt auf CO2-Ausstoß und Bodenverdichtungen hat, wie [zdf.de](https://www.zdf.de/nachrichten/wissen/wein-klimawandel-winzer-deutschland-100.html) feststellte.
Der Weinjahr 2024 stellte sich als herausfordernd dar, da Frost und Pilzbefall zu einem geringeren Ertrag führten, jedoch wird eine gute Qualität der Trauben prognostiziert. Um den Feuchtigkeitsverlust zu minimieren, haben Winzer die Laubwand der Reben angepasst, die jetzt niedrig gehalten wird. Innovative Lösungen wie die VitiVoltaic-Anlage tragen dazu bei, die Weinqualität zu bewahren. Durch die Überzeugung einer Solaranlage über den Reben wird nicht nur der Frostschutz optimiert, sondern es ermöglicht auch schneller Ertrag in zwei Jahren statt der üblichen drei Jahre.