
Immer mehr Sehenswürdigkeiten in Europa verlangen von Reisenden eine vorherige Online-Anmeldung. Dies betrifft insbesondere beliebte Reiseziele in Spanien, das laut der Reiseanalyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) zu den bevorzugten Reiseregionen der Deutschen gehört. Übertourismus hat dazu geführt, dass viele Attraktionen, wie die Sagrada Familia in Barcelona, nur mit strikten Zeitfenstern besucht werden können, was eine Vorausbuchung notwendig macht.
Zusätzlich haben auch der Teide auf Teneriffa sowie bestimmte Strände und Wanderwege Reservierungspflichten eingeführt. Diese Entwicklung ist nicht auf Spanien beschränkt; auch andere touristische Hotspots wie das Anne-Frank-Haus in Amsterdam erfordern ein Online-Ticket, ebenso wie Disneyland Paris, der Eiffelturm und der Louvre. In Deutschland wird für das Schloss Neuschwanstein der Online-Kauf von Tickets empfohlen.
Wachsende Notwendigkeit für Reservierungen
Die Notwendigkeit einer Online-Reservierung bringt für die Reisenden einige Herausforderungen mit sich. Oft müssen sie sich auf Englisch, Französisch oder Spanisch mit den Buchungsplattformen auseinandersetzen und persönliche Daten angeben, was Datenschutzbedenken aufwirft. Darüber hinaus gestaltet sich die Stornierung von Tickets häufig schwierig oder kostenpflichtig. Im Hinblick auf die Pünktlichkeit ist es wichtig, da feste Zeitfenster für den Besuch eingehalten werden müssen.
Trotz dieser Herausforderungen gibt es auch Vorteile. Die Einführung von Online-Reservierungen ermöglicht einen sichereren Zugang zu den Attraktionen, hilft, Überfüllung zu reduzieren und verkürzt Wartezeiten. Außerdem werden die kontrollierten Besucherzahlen als Maßnahme betrachtet, um historische Stätten zu schützen und deren Abnutzung zu verringern. Die World Tourism Organization hat die Erwartung geäußert, dass Reiseströme in Zukunft zunehmen werden und die Praxis der Online-Reservierungen zur Bekämpfung von Übertourismus ausgeweitet wird. Daher wird Reisenden empfohlen, sich frühzeitig über Reservierungspflichten zu informieren, insbesondere bei stark nachgefragten Attraktionen wie der Alhambra in Granada, für die Tickets oft Monate im Voraus ausgebucht sind. Bei Pauschalreisen sind Besuche solcher Attraktionen in der Regel garantiert.
Eine Plattform, die hierzu umfassende Informationen bereitstellt, ist tourismusforschung.online. Die Universität Innsbruck, die Forschungsarbeit im Bereich Tourismus und Freizeit im alpinen Lebens- und Wirtschaftsraum leistet, zielt darauf ab, eine wissenschaftliche Basis für qualitativen Tourismus zu schaffen und innovative Ansätze für die Gestaltung touristischer Angebote zu entwickeln. Es wird eine Verbindung unterschiedlicher Disziplinen gefördert, um den Herausforderungen im Tourismus zu begegnen.