
Die CDU Leverkusen hat kürzlich die Bayer Kultur und deren neuen Leiter Thomas Helfrich kritisiert. Diese Spannungen resultieren aus der Entscheidung von Bayer Kultur, verschiedenen Vereinen, die den Namen „Bayer“ tragen, die Markenrechte und teilweise auch die finanzielle Förderung zu kündigen. Thomas Helfrich erläuterte in einem Interview mit dem „Leverkusener Anzeiger“ die neue strategische Ausrichtung der Kulturförderung, die nun auf Leuchtturmprojekte anstatt auf das bisherige „Gießkannenprinzip“ setzt.
Der Fraktionsvorsitzende der CDU, Stefan Hebbel, äußerte, dass eine marktorientierte Denkweise seitens Bayer Kultur negative Auswirkungen auf die lokale Kultur habe. Er betonte, dass Kultur mehr sei als nur das, was sich gut verkaufen lässt. Gisela Schumann, ebenfalls von der CDU, erkannte die Bereicherung durch Bayer Kultur, merkte jedoch an, dass es Unterschiede in den kulturpolitischen Zielsetzungen gibt. Helfrich wünscht sich eine bessere Zusammenarbeit mit der Stadt, fühlt sich aber mit Misstrauen konfrontiert. Er betont zudem, dass die Interessen von Bayer Kultur inhaltlicher Natur sind und nicht wirtschaftlicher.
Führungswechsel bei Bayer Kultur
Thomas Helfrich ist zudem neu in der Führung von Bayer Kultur, nachdem er die Leitung von Dr. Volker Mattern übernommen hat, der am 31. Dezember 2022 aus persönlichen Gründen das Unternehmen verlassen hat. Bayer Kultur blieb daraufhin drei Monate ohne Leiter. Herbert Heitmann aus der Bayer-Konzernkommunikation hatte zuvor erklärt, dass es unklar sei, ob die Stelle wieder besetzt oder neue Organisationsstrukturen geschaffen werden.
Helfrich, 47 Jahre alt, ist seit 2011 Leiter Social Media in der Bayer Konzernkommunikation. Er wird die Leitung der Kulturabteilung parallel zu seiner bisherigen Rolle übernehmen. Zuvor arbeitete Helfrich als Journalist und Moderator im Radio und Fernsehen, unter anderem bei Deutsche Welle TV und Bloomberg TV. Schauspielerische Erfahrungen sowie kulturelles Engagement, wie sein Beitrag zum 150-Jahre-Bayer Projekt „My Song“, runden sein Profil ab.
Die Bayer Big Band erhält weiterhin bis Ende 2026 Förderungen. Helfrich hat jedoch bedauert, dass der CDU-OB-Kandidat ihn in den vergangenen Jahren nicht im Erholungshaus gesehen hat. Gerüchte, dass Bayer sich aus der Stadt und der Kulturförderung zurückziehen könnte, haben Helfrich und Christoph Böhmke, der ebenfalls an den Gesprächen mit der Stadt beteiligt ist, widersprochen. Die Strategie von Bayer Kultur hat sich zudem aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage des Konzerns geändert, und es laufen derzeit Gespräche über die Übernahme des Erholungshauses.