
Am 9. März 2025 endet die Amtszeit von Bischof Dr. Felix Genn, nachdem Papst Franziskus sein altersbedingtes Rücktrittsgesuch angenommen hat. Dies wurde auch durch den Vatikan bekannt gegeben. Genn hatte am 6. März seinen 75. Geburtstag gefeiert, was gemäß dem Kirchenrecht die Altersgrenze für Bischöfe darstellt, sodass er zu diesem Schritt verpflichtet war.
Bischof Genn war über 16 Jahre Bischof von Münster und zuvor sechs Jahre lang Bischof von Essen. Zudem war er von 1999 bis 2003 Weihbischof in Trier. In seiner letzten Predigt im St.-Paulus-Dom in Münster zeigte Genn große Dankbarkeit und sprach über zentrale Themen wie Gesundheit, die Bedeutung von Beziehungen zu Menschen und die Verkündigung des Glaubens.
Letzte Predigt und Wüstenerfahrungen
Die Predigt beinhaltete einen Bezug zu einem biblischen Text aus dem Lukas-Evangelium, der die Versuchung Jesu in der Wüste thematisiert. Bischof Genn erläuterte, dass die Wüste symbolisch für Trockenheit, Leere, Hunger, Einsamkeit, Machtlosigkeit und Krisen steht und erinnerte an die Wüstenerfahrungen der Kirche, einschließlich der Missbrauchsfälle. Trotz der gegenwärtigen Herausforderungen äußerte er Zuversicht auf Leben und Auferstehung.
Die Übergangsregelung für das Bistum Münster tritt am 10. März in Kraft. Bis zur Ernennung eines neuen Bischofs wird Dr. Christoph Hegge, der dienstälteste Weihbischof, die Leitung des Bistums übernehmen. Diese Übergangsphase ist auf maximal acht Tage begrenzt, in der ein Diözesanadministrator gewählt wird, der während der Sedisvakanz die Amtsgeschäfte führt. Das Konsultorenkollegium, bestehend aus dem Dompropst, dem Domdechant und acht residierenden Domkapitulare am St.-Paulus-Dom, ist für diese Wahl verantwortlich.
Die Feierlichkeiten zu Bischof Genns 75. Geburtstag umfassen am selben Tag einen Gottesdienst im Dom zu Münster sowie einen Empfang in der Halle Münsterland.
Für die künftige Nachfolge wird erwartet, dass das Münsteraner Domkapitel nach eingehenden Beratungsgesprächen mit 16 Laienvertretern Namensvorschläge an den Vatikan sendet. Der Vatikan erstellt aus diesen Vorschlägen eine Dreierliste, aus der das Domkapitel den neuen Bischof wählt, der dann letztendlich vom Papst ernannt wird.