Bonn

Bonn erinnert: 80 Jahre Befreiung – Gedenken an den Krieg!

Am 10. März 2025 wurde an die Befreiung Bonns im März 1945 erinnert. Der besagte Monat war geprägt von dramatischen Ereignissen, als amerikanische Truppen gegen Ende des Zweiten Weltkriegs auf Bonn vorrückten. Anfang März 1945 rückten die Truppen auf die Stadt zu, wobei die Hauptziele die Rheinbrücke und der Güterbahnhof waren. Am 4. März 1945 begannen die Amerikaner, die Stadt zu bombardieren, während die Zivilbevölkerung in Kellern und Bunkern Schutz suchte. Bad Godesberg wurde am 8. März 1945 an die Amerikaner übergeben, gefolgt von der Befreiung Bonns am 9. März 1945.

Die Übergabe der Stadt erfolgte im Alten Stadthaus durch Rechtsrat Dr. Horster und Stadtrat Dr. Hirtz. Bis Ende März 1945 hatten die Amerikaner auch Beuel, Pützchen, Vilich, Geißlar und Schwarz-Rheindorf eingenommen. Der Krieg endete für Bonn im März 1945. Die Kapitulationsurkunde zur Beendigung des Zweiten Weltkriegs in Europa wurde am 8. Mai 1945 unterzeichnet.

Opfer und Gedenken

Die Bilanz der Bombardierungen in Bonn fiel erschütternd aus: 1.564 Menschen verloren durch Luftangriffe ihr Leben, während in Bad Godesberg 173 und in Beuel 167 Tote zu verzeichnen waren. Bonn gehörte zu den am stärksten betroffenen Städten im späteren Bundesgebiet, wobei die zivilen Opferzahlen ähnlich hoch wie in Köln waren. Zum Ende der Kampfhandlungen lebten von ursprünglich 100.800 Bewohnern schätzungsweise nur noch 43.000 in Bonn.

Vor diesem historischen Hintergrund finden am 21. März 2025 und am 8. Mai 2025 verschiedene Gedenkveranstaltungen statt. Am 21. März wird eine Führung über die Kriegsgräberstätte auf dem Nordfriedhof angeboten, die in Kooperation mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge durchgeführt wird. Der Rundgang beginnt um 16.00 Uhr am Haupteingang des Nordfriedhofs und ist bedingt geeignet für Personen mit Mobilitätseinschränkungen. Für die Teilnahme ist eine Anmeldung per E-Mail an gedenkstaette@bonn.de erforderlich. Am 8. Mai werden im Stadtmuseum Bonn visuelle Zeugnisse der Befreiung Bonns ausgestellt, wobei das Museum von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet ist und der Eintritt frei ist. Weitere Veranstaltungen zum Jahrestag des Kriegsendes sind im städtischen Online-Veranstaltungskalender zu finden.

Luftschutzmaßnahmen in Bonn

Die Luftangriffe auf Bonn sind nicht von heute auf morgen entstanden. Im Herbst 1940 wurde deutlich, dass die deutsche Luftwaffe den Luftkrieg gegen die britische Royal Air Force verlieren würde, was ein erhöhtes Risiko durch britische Angriffe auf deutsche Großstädte, einschließlich Bonn, zur Folge hatte. In Reaktion darauf initiierte Hitler das „Führer-Sofortprogramm“, um den Luftschutz in wichtigen Städten zu optimieren, worunter Bonn als eine von 60 als „Luftschutzort der 1. Klasse“ klassifiziert wurde. Zur Erhöhung des Schutzes waren 14 neue Luftschutzbunker geplant, die zusätzlich zu 94 bereits vorhandenen Schutzräumen errichtet werden sollten.

Die meisten der neu errichteten Bunker befanden sich in der Innenstadt und den umliegenden Stadtteilen. In den Jahren 1941 und 1942 erlebte Bonn zunächst kaum schwere Angriffe; der erste bedeutende wurde jedoch am 12. August 1943 verzeichnet. Die Intensität der Luftangriffe steigerte sich erheblich, wobei der Höhepunkt der Zerstörungen am 18. Oktober 1944 erreicht wurde. Bonn rangiert unter den 43 Städten mit den meisten bombenbedingten Schäden auf Platz 17. Dennoch erlitten die Bunker selbst kaum nennenswerte Schäden; vier öffentliche Schutzräume hatten jedoch hohe Opferzahlen zu beklagen. Einige dieser Bunker sind in der Denkmalliste der Stadt Bonn erfasst, während andere, wie in der Karlstraße und Rottlandstraße, bereits 2015 abgerissen wurden.