
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Leitzinsen auf 2,5 Prozent gesenkt, was theoretisch günstigere Bedingungen für Kredite schaffen sollte. Trotz dieser Senkung steigen jedoch die Baufinanzierungskonditionen. Dies liegt nicht zuletzt an einem angekündigten Finanzpaket von Union und SPD, das die Signalwirkung des Leitzinses überlagert hat. Am Mittwoch kam es zu dem höchsten Zinsanstieg seit der deutschen Wiedervereinigung, was die Renditen für zehnjährige Bundesanleihen stark erhöht hat. Der Zinsmarkt zeigt sich somit sehr volatil, während Banken anpassungsbereit reagieren.
Die Entscheidung für den Kauf einer Immobilie sollte nicht ausschließlich vom Zinssatz abhängen. Wichtige Faktoren sind die Gesamtkosten, der Eigenkapitaleinsatz, die Tilgung, Förderdarlehen, Zuschüsse, die Zinsbindungsdauer sowie die Energieklasse des Objekts. Insbesondere wird darauf hingewiesen, dass die Empfehlung für Forward-Darlehen individuell betrachtet werden sollte und dabei bestehende Verträge sowie zukünftige Ausgaben berücksichtigt werden müssen. Seit Ende 2023 ist die Nachfrage nach selbstgenutztem Wohneigentum gestiegen, die Kaufpreise nähern sich nahezu wieder dem Niveau von 2018/2019. Eine erhebliche Herausforderung stellt jedoch der Mangel an Neubau im Einfamilienhaus- und Geschosswohnungsbau dar. Experten gehen davon aus, dass die Preise voraussichtlich nicht merklich fallen werden, selbst wenn die Zinsen steigen.
Staatliche Fördermittel und Bauauflagen
Die staatlichen Fördermittel erweisen sich häufig als unpraktikabel und kompliziert, sodass beispielsweise Förderanträge für junge Familien aufgrund fehlender Richtlinien für 2025 nicht gestellt werden können. Daher wird eine Forderung nach mehr bezahlbarem Wohnraum und einer Senkung der Bauauflagen laut. Ein Vorschlag zur Vereinheitlichung der Grunderwerbsteuer wird diskutiert. Darüber hinaus schrecken Kappungsgrenzen und die Mietpreisbremse potenzielle Käufer ab.
Wie [FinaTip.de](https://www.finanztip.de/zinsentwicklung/ezb-leitzins/) erläutert, gelten Leitzinsen direkt nur für bestimmte Geschäfte zwischen Banken und der EZB. Obwohl sie sich indirekt auf die Konditionen auswirken, zu denen Banken sich Geld leihen und welche Angebote diese ihren Kunden unterbreiten, bestimmen sie die Preise, zu denen Banken kurzfristig Geld beschaffen können. Eine Senkung der EZB-Zinsen führt zu günstigeren Geldbedingungen für Banken, was vorteilhaft für Kreditnehmer ist, während eine Erhöhung nachteilige Auswirkungen auf diese hat.