Stuttgart

Polizeieinsatz am Weltfrauentag: Proteste und Konflikte in Stuttgart

Am 8. März 2025, dem Weltfrauentag, protestierten mehrere Tausend Frauen in Stuttgart. Die Hauptveranstaltung, die „Demonstration 8. März“, fand am Schlossplatz statt. Während des Aufzugs kam es zu Konflikten zwischen Demonstrantinnen und der Polizei, was zu scharfer Kritik an den Beamten führte, insbesondere nach zwei Festnahmen.

Die Organisatorinnen äußerten Vorwürfe von „Polizeigewalt“ und „Gewalt gegen Frauen“. Die Polizei gab jedoch an, dass einige Teilnehmende die Einsatzkräfte angegriffen hätten. Polizeisprecher Stephan Widmann erklärte, dass die Situation ruhig verlaufen sei und dass nichts aus dem Ruder gelaufen sei. Der Polizei war es zudem erlaubt, dass die Versammlungsleiterin früher aufbauen konnte. Die Festnahmen betrafen Personen, die verdächtigt wurden, einen Rauchtopf gezündet zu haben.

Ereignisse während des Aufzugs

Bei den Ereignissen in der Theodor-Heuss-Straße wurde ein Nebeltopf gezündet, während in der Willi-Bleicher-Straße Banner abgelassen und Pyrotechnik gezündet wurde. Während die Polizei fünf Tatverdächtige kontrollierte, versuchten zwei Passanten mit Deutschlandfahnen sich zu vermummen, was zu weiteren Spannungen führte. Nachdem die Polizei mehrere Teilnehmer abdrängte, wurden die vermummten Passanten von anderen Teilnehmern angegriffen und mit Pfefferspray besprüht.

Besonders brisant war, dass am Schlossplatz zwei Passanten, darunter ein 15-Jähriger, den Hitlergruß zeigten. Der Jugendliche wurde kurze Zeit später vorläufig festgenommen und den Erziehungsberechtigten übergeben. Auch bei der Festnahme der zwei Personen im Zusammenhang mit dem Rauchtopf kam es zu Übergriffen auf die Polizei durch Versammlungsteilnehmer. Rund 100 Demonstrantinnen solidarisierten sich mit den Festgenommenen und versuchten, zu ihnen vorzudringen.

Eine Frau wehrte sich stark während der Festnahme, was zu weiteren Solidarisierungen unter den Teilnehmenden führte. Diese wurde zur Personalienfeststellung in den Ehrenhof des Neuen Schlosses gebracht. Laut den Berichten der Polizei war die Situation dabei ohne Schieben oder Drängen verlaufen. Ein Vorwurf, eine Frau sei nicht medizinisch versorgt worden, wurde ebenfalls zurückgewiesen. Allerdings kollabierte die Frau nach ihrer Entlassung, woraufhin die Polizei umgehend den Rettungsdienst verständigte.

Die Kritik an der Polizei wurde von Leonie Mayer, der Versammlungsleiterin des Aktionsbündnisses 8. März, verstärkt, die von „absolut unverhältnismäßigen Übergriffen“ sprach. Mayer äußerte, dass die Polizei Frauen brutal angegriffen habe, was den Zielen der Demonstration widerspreche. Diese Vorfälle werfen einen Schatten auf die Feierlichkeiten des Weltfrauentags in Stuttgart, wo den Frauen eine Stimme verliehen werden sollte.