PotsdamRhein-Sieg-Kreis

ÖPNV im Streik: Protest für bessere Bezahlung und Arbeitsbedingungen!

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) kündigt für den 11. März 2025 betriebsnahe Streikmaßnahmen im ÖPNV an. Die Entscheidung folgt auf die ergebnislose Vertagung der Tarifverhandlungen für über 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen am 18. Februar 2025 in Potsdam. Mit den Streikmaßnahmen setzt ver.di ein Zeichen für bessere Bezahlung und einen attraktiveren öffentlichen Dienst.

Aufgerufen zu den Streiks sind Beschäftigte der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB), der Stadtwerke Bonn Bus und Bahn sowie der Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG). Betül Dietz, Sprecherin der ver.di-Vertrauensleute bei der KVB, äußert ihre Verärgerung über das Fehlen von Signalen seitens der Arbeitgeber. Frank Michael Munkler, Gewerkschaftssekretär, kündigt zudem an, dass die Streiks gegebenenfalls ausgeweitet werden könnten.

Tarifforderungen und Hintergründe

In den Tarifverhandlungen fordert ver.di:

  • 8% mehr Lohn oder mindestens 350 Euro mehr monatlich
  • Höhere Zuschläge für belastende Tätigkeiten
  • Anhebung der Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte um 200 Euro monatlich
  • Drei zusätzliche freie Tage
  • Einführung eines „Meine-Zeit-Konto“ für mehr Zeitsouveränität

Die dritte Runde der Tarifverhandlungen ist für den Zeitraum vom 14. bis 16. März 2025 in Potsdam angesetzt. Dabei soll das Tarifergebnis auch für Beamtinnen und Beamte, Richterinnen und Richter, Soldatinnen und Soldaten sowie Versorgungsempfänger gelten. ver.di führt die Tarifverhandlungen zusätzlich für GdP, GEW, IG BAU und dbb beamtenbund und tarifunion.

Die bevorstehenden Streikversammlungen sind wie folgt angesetzt:

  • Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB):
    9:00 Uhr bis 11:00 Uhr, Betriebshof West, Scheidtweiler Str.
    17:00 Uhr bis 20:00 Uhr, Betriebshof Nord, Friedrich-Karl-Str. 261
  • Stadtwerke Bonn Bus und Bahn:
    08:00 Uhr bis 16:00 Uhr, BTH Friesdorf, Godesberger Allee 120
    BTH Dransdorf, Gerhart-Hauptmann-Straße 8
    BTH Beuel, Neustr. 73
  • Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG):
    8:00 Uhr bis 16:00 Uhr, Betriebshof Sieglar, Steinstraße 31 in Troisdorf
    Betriebshof Hennef, Reutherstraße 1 in Hennef

Der Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen hat in der letzten Februarwoche bereits zu massiven Warnstreiks geführt. Zehntausende Menschen aus verschiedenen Bereichen wie Pflege, Kitas, Müllentsorgung, Sozialarbeit, Nahverkehr sowie Kommunalverwaltungen und Bundesbehörden legten vor kurzem die Arbeit nieder. Unter den Aktionen befanden sich auch eine Demonstration in Köln mit etwa 2.000 Teilnehmern und ein Flughafenstreik in München, der mehr als 1.300 Flüge ausfallen ließ.

Christine Behle, stellvertretende Vorsitzende von ver.di, äußerte Unzufriedenheit über die fehlende Wertschätzung seitens der Arbeitgeber. Die Gewerkschaft hat bisher kein verhandelbares Angebot der Arbeitgeber erhalten und bereitet weitere Warnstreiks in allen Bundesländern vor. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 14. März 2025 statt, um eine Lösung im Tarifkonflikt zu finden, wie ver.di berichtete.

Für die kommenden Tage bleibt abzuwarten, wie die Arbeitgeber auf die Streikankündigungen reagieren werden und ob die Beteiligten zu einer einvernehmlichen Lösung gelangen können.