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Eine junge Veranstalterin, die Jazzgeschichte schrieb: Köln 75!

Eine bedeutende Filmveröffentlichung steht bevor: „Köln 75“, ein Werk von Ido Fluk, beleuchtet das legendäre Konzert von Keith Jarrett im Jahr 1975, das als eines der bedeutendsten Ereignisse in der Jazzgeschichte gilt. Der Film, der heute, am 11. März 2025, veröffentlicht wird, erzählt die Geschichte der jungen Konzertveranstalterin Vera Brandes, die zu diesem denkwürdigen Auftritt maßgeblich beitrug.

Vera Brandes, gespielt von Mala Emde, war zu diesem Zeitpunkt erst 18 Jahre alt und gilt als Deutschlands jüngste Konzertveranstalterin. Sie lieh sich 10.000 DM von ihrer Mutter, um das Konzert von Keith Jarrett in der Kölner Oper zu organisieren. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten, darunter die Skepsis eines Radiosender-Moderators, gelang es Brandes, das Konzert als „abenteuerlich“ zu verkaufen. Das Event wurde zu einer Legende, und die Aufnahme, die unter dem Titel „The Köln Concert“ veröffentlicht wurde, avancierte zum bestverkauften Solo-Piano-Album in der Jazzgeschichte.

Herausforderungen bei der Konzertorganisation

Doch die Vorbereitung auf das Konzert war alles andere als einfach. Brandes traf auf zahlreiche Hindernisse, einschließlich eines defekten Flügels – Jarrett hatte einen Bösendorfer 290 Imperial gefordert, erhielt jedoch ein kleineres, nicht optimal gestimmtes Klavier. Zudem kam der Musiker spät und nicht in bester Verfassung an, was seine Performance zusätzlich herausforderte. Der Film zeigt, wie die Improvisation nicht nur in Jarretts Musik, sondern auch im Leben von Brandes ein zentrales Thema darstellt.

Obwohl Keith Jarrett die Musikrechte für den Film verweigerte, wurde die Darbietung von Hubert Walkowski eingespielt. Kritiker bemängeln die Standardisierung der Konflikte und die Herangehensweise des Films, dennoch wird die Darstellung von Brandes‘ Streben nach Selbstbestimmung und ihrer Rolle als Veranstalterin gewürdigt.

Das Originalkonzert, das am 24. Januar 1975 in der Kölner Oper stattfand, war ein ausverkauftes Event mit über 1.400 Zuhörern. Die Ticketpreise lagen damals bei 4 DM. „The Köln Concert“ gilt als das meistverkauftes Solo-Album in der Geschichte des Jazz und wurde in der Folgezeit von zahlreichen Medien erkundet und gefeiert. In diesem Jahr sind zudem mehrere Projekte zur Feier des Konzerts geplant, wie unter anderem eine Dokumentation und weiterer Medieninhalte, die an dieses bedeutende musikalische Ereignis erinnern werden.

Weitere Details zu diesem denkwürdigen Auftritt und der Rolle von Vera Brandes können in der [Wikipedia](https://en.m.wikipedia.org/wiki/The_K%C3%B6ln_Concert) nachgelesen werden.

Für eine eingehendere Analyse des Films „Köln 75“ besuchen Sie bitte auch [Critic.de](https://www.critic.de/film/koeln-75-18966/).