
In Lichtenberg, Berlin, wurde im Dezember 2023 ein Poller auf der Stadthausstraße aufgestellt, um die Durchfahrt zu verhindern und die Verkehrsberuhigung des Gründerzeitviertels in der Nähe des S-Bahnhofs Ostkreuz zu unterstützen. Diese Maßnahme hat jedoch zu Konflikten in der Anwohnerschaft sowie zwischen verschiedenen politischen Fraktionen geführt. Laut taz ist die Umsetzung der Verkehrsberuhigung bislang nur teilweise erfolgt.
Die CDU-Fraktion hat in einem Dringlichkeitsantrag ein Verkehrskonzept gefordert, das ohne Fahrverbote auskommt, und kritisiert den Poller als potenzielle Gefahr für Sicherheit und Gesundheit. Diese Forderung findet Unterstützung durch die BSW- und AfD-Fraktion, die gemeinsam 25 Sitze in der Bezirksverordnetenversammlung haben, jedoch eine Mehrheit von 28 Stimmen benötigen. Die SPD-Fraktion lehnt den Antrag ab und möchte keine neuen Anträge mit den gleichen Forderungen unterstützen.
Stau und wirtschaftliche Bedenken
Der Poller, der Teil einer von der Initiative Kaskel-Kiezblock beschlossenen Maßnahme zur Verkehrsberuhigung ist, hat nach Berichten des Berliner Kuriers zu langen Staus auf der Markt- und Karlshorster Straße geführt, wodurch auch die Tramlinie 21 regelmäßig ausgebremst wird. Geschäftsleute im Kaskelkiez fürchten um ihre Existenz, da weniger Kunden den Kiez besuchen. Interessant ist, dass der Poller bereits zum siebten Mal erneuert wurde, nachdem er zuvor immer wieder entfernt wurde.
Während einige Anwohner der Meinung sind, dass die Straßen im Kiez niemals stark belastet waren, außer zu Stoßzeiten, bezeichnen die Mitglieder der Kiezblock-Initiative den Poller als „Kfz-Filter“. Allerdings äußert Ralph Binger, ein Anwohner, Bedenken, dass diese Maßnahme den Geschäftsverkehr schädigen könnte. Die durch den Poller geschaffene Durchfahrtsperre wurde von Verkehrsplanern genehmigt, was nun ausgiebige Staus für Autos und die Tram nach sich zieht. Es bestehen Gerüchte, dass die Tramlinie 21 möglicherweise verlegt werden könnte, was in der Nachbarschaft zu weiteren Konflikten führen könnte.
Inmitten dieser Kontroversen planen Anwohner der Sonntagstraße rechtliche Schritte, falls die Tram tatsächlich dorthin verlegt werden soll. Währenddessen gibt es online Gruppen, die die Entfernung des Pollers in der Stadthausstraße fordern, und einige neue Anwohner setzen sich für eine Verkehrsberuhigung ein, um Ruhe zu erzwingen und eventuell Immobilienwerte zu steigern.