Deutschland

Krise in der Autoindustrie: Rund 19.000 Jobs in Gefahr!

Die deutsche Automobilindustrie steht vor ernsthaften Herausforderungen, die im Jahr 2024 zu einem erheblichen Rückgang der Beschäftigung geführt haben. Laut einer Analyse der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY verlor die Branche fast 19.000 Arbeitsplätze, was einem Rückgang von 2,4 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Zum Jahresende 2024 waren noch über 761.000 Menschen in der Autoindustrie beschäftigt, während im Vorjahr noch rund 780.000 Beschäftigte gezählt wurden.

Die Studie von EY, basierend auf Daten des Statistischen Bundesamts und der Agentur für Arbeit, untersucht Unternehmen in Deutschland mit mindestens 50 Mitarbeitern. Die Hauptursachen für die kritische Lage sind schwache Nachfrage, hohe Produktionskosten sowie die teuren Parallelstrukturen von Verbrennern und Elektroautos. Zudem frustrierte die hohe Investition in die Elektromobilität, da die erhofften Markterfolge ausblieben. Der Rückgang des chinesischen Marktes verstärkt die Sorgen um die Branche.

Prognosen und Auswirkungen

Constantin Gall, Autoexperte bei EY, prognostiziert, dass viele Autokonzerne im Jahr 2025 massiv an der Kostenschraube drehen werden, was zu weiteren Einschnitten bei der Beschäftigung führen könnte. Unternehmen wie Mercedes-Benz, Porsche und VW haben bereits Sparprogramme angekündigt, die zu mehreren tausend Stellenabbau im kommenden Jahr führen könnten.

Zusätzlich führte ein Umsatzrückgang von fünf Prozent auf 536 Milliarden Euro bei der deutschen Automobilindustrie dazu, dass viele Zulieferer unter Druck geraten sind. Im gleichen Zeitraum sanken die Umsätze der Automobilzulieferer sogar um acht Prozent und damit doppelt so stark wie die der Hersteller. Dies hat zu einem Rückgang der Beschäftigtenzahl bei den Zulieferern um 2,4 % und damit auf den tiefsten Stand seit 18 Jahren geführt.

Die exportierenden Unternehmen stehen ebenfalls vor Herausforderungen: Exporte nach China sanken 2024 um 17 %, nachdem bereits im Vorjahr ein Rückgang von 18 % zu verzeichnen war. Gall warnt außerdem, dass geopolitische Unsicherheiten und mögliche Handelskriege zusätzliche Risiken darstellen.

Insgesamt stehen schätzungsweise 267.000 Arbeitsplätze bei Zulieferern auf dem Spiel. Seit 2019 wurden darüber hinaus bereits 43.000 Stellen in diesem Sektor gestrichen. Die drängenden Probleme in der Automobilbranche lassen keinen Spielraum für Optimismus, zumal eine unklare zukünftige Regulierung in Europa die Situation zusätzlich belastet. Um auf die Krisenlage zu reagieren, sollten Unternehmen ihre Kernkompetenzen stärken und die Produktion effizienter gestalten.