Der Gemeinderat von Affing hat sich gegen die Einführung einer Katzenschutzverordnung ausgesprochen. Nur die Gemeinderatsmitglieder Markus Winklhofer (CSU/CBV) und Marine Sarcone (SPD & Freie Bürger) befürworteten das Regelwerk, wie Donaukurier berichtet. Die Mehrheit des Rats, darunter Paul Moll (CBV) und Andreas Zeitlmeir (FWGA), kritisierte die Verordnung scharf und wies die Vorschriften als übertrieben und bürokratisch zurück.
Hintergrund der Verordnung ist ein Plan des Landratsamtes Aichach-Friedberg, der eine Regelung in den Gemeinden Aichach, Sielenbach und Dasing vorsehen soll. In Aichach wurde der Geltungsbereich zudem auf das gesamte Stadtgebiet ausgeweitet. Bürgermeister Winklhofer erklärte, dass Affing in den Prozess eingebunden werden, das Landratsamt jedoch die rechtliche Verantwortung trägt. Melanie Royer von der Pressestelle des Landratsamtes bestätigte, dass ein Erlass der Verordnung theoretisch auch ohne Zustimmung der Gemeinden möglich ist.
Details der Katzenschutzverordnung
Die Katzenschutzverordnung sieht vor, dass Halter freilaufender Katzen diese kennzeichnen und kastrieren lassen müssen. Zudem dürfen freilebende Katzen von Beauftragten des Landratsamtes eingefangen, gekennzeichnet und kastriert werden. Privat- und Betriebsgrundstücke sind von dieser Maßnahme ausgeschlossen, während Wiesen und Äcker nicht als Privatgrundstücke gelten. Veterinäramtsleiter Herbert Pfaffenrath erkannte den Eingriff in die Rechte der Katzenhalter an, sah aber keine Alternative, um das Tierleid zu reduzieren. Die Verordnung misst dem Schutz freilebender Katzen in Gebieten mit hoher Katzenpopulation hohe Bedeutung zu, wie lra-aic-fdb.de darlegt.
Insbesondere in Deutschland habe die Anzahl herrenloser, verwilderter Katzen zugenommen, die häufig Krankheiten und Verletzungen ausgesetzt sind. Künftige Schutzgebiete werden vom Landratsamt festgelegt, und die Verordnung tritt sechs Monate nach ihrem Erlass in Kraft. Dies soll den Katzenhaltern Zeit geben, sich an die neuen Regelungen anzupassen.
