
Die Deutsche Bahn hat bekannt gegeben, dass die Zugstrecke zwischen Bad Dürkheim und Deidesheim ab dem 17. März gesperrt wird. Diese Maßnahme erfolgt vier Monate früher als ursprünglich geplant, und der Grund dafür sind Dachse, die die Strecke unterhöhlen. Der Zweckverband ÖPNV Rheinland Pfalz Süd äußerte Kritik an der schlechten Vorbereitung und der späten Ankündigung der Sperrung, die ursprünglich für Juli 2025 vorgesehen war.
Ein unterhöhter Bahndamm muss nun stabilisiert werden, da die Dachse Anlagenteile verschoben haben. Die Bauarbeiten sollen bis Mitte Dezember dauern. Ab Juli 2025 müssen Passagiere zwischen Deidesheim und Bad Dürkheim auf Busse ausweichen. Der Zweckverband verwies darauf, dass die Bahn bereits vor zwei Monaten über die gefährliche Situation informiert war.
Ersatzfahrplan und Sicherheitsmaßnahmen
Ein Ersatzfahrplan wurde für die gesperrte Strecke erstellt. So fahren die Regionalbahnen im Abschnitt Neustadt – Deidesheim in geänderten Zeiten, während Regionalbahnen im Abschnitt Deidesheim – Bad Dürkheim – Freinsheim entfallen. Ersatzbusse verkehren im Abschnitt Deidesheim – Bad Dürkheim – Freinsheim und bedienen auch Grünstadt. Einzelne Züge werden weiterhin im morgendlichen Berufs- und Schülerverkehr zwischen Freinsheim und Bad Dürkheim angeboten, während Züge der Regionalbahn-Linie 46 regulär verkehren.
Die Bahn gab an, dass der Abschnitt regelmäßig inspiziert wurde, jedoch das Ausmaß der Schäden erst bei einer Sonderinspektion Ende Februar festgestellt wurde. Aus Sicherheitsgründen wurde der Bereich kurzfristig für den Zugverkehr gesperrt. Der Zweckverband stellt die Frage, warum die Bahn die Dachs-Aktivitäten nicht im Vorfeld verhindert hat.
Zusätzlich muss die Bahn für die Sanierung der Bahndämme während der Brutzeit von Vögeln einen Rodungsantrag stellen, wofür eine Sondergenehmigung erforderlich ist. Die Deutsche Bahn steht in Kontakt mit den zuständigen Umweltbehörden und plant, diesen Antrag einzureichen.
In einem ähnlichen Vorfall wurde bekannt, dass die Bahnstrecke Fröndenberg – Unna monatelang gesperrt wird. Dies ist ebenfalls auf einen großen Dachsbau zurückzuführen, der den Bahnverkehr der RB 54 beeinträchtigt. In einer Pressemitteilung der Deutschen Bahn vom 8. Dezember wurden Schäden durch Dachsbauten und die Notwendigkeit der Dammsanierung erläutert. Während einer Damminspektion wurden 39 Dachseingänge entdeckt, die sich auf der Südseite der Gleise befinden und ein weit verzweigtes Tunnelsystem bilden.
Die Strecke bleibt gesperrt, bis die Schäden behoben sind, und Busse ersetzen den Bahnverkehr zwischen Unna und Fröndenberg. Dr. Christine Thiel-Bender, Artenschutzreferentin des Naturschutzbundes BUND, beschreibt den Dachsbau als besonders groß und schätzt, dass er mehrere Jahre alt ist. Dachse stellen keine Gefahr für Menschen dar, müssen jedoch entfernt werden, um den Bahnverkehr wiederherzustellen.
Die Sanierungskosten für den beschädigten Damm in der Region Fröndenberg werden auf rund sechs Millionen Euro geschätzt. Diese Aspekte verdeutlichen die Herausforderungen, die durch die Aktivität von Dachsen für die Eisenbahninfrastruktur entstehen.