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Sachsens Ärzte-Zuwachs: Ausländische Mediziner sichern die Versorgung!

Im Jahr 2024 konnte Sachsen einen Anstieg der Ärzteschaft verzeichnen, der maßgeblich durch die Zuwanderung ausländischer Mediziner gefördert wurde. Wie die Zeit berichtete, wuchs die Anzahl der praktizierenden Ärzte im Freistaat um nahezu 500 auf insgesamt 20.180 Mediziner. Diese Entwicklung zeigt, dass die Zuwanderung einen entscheidenden Beitrag zur medizinischen Versorgung in der Region leistet.

Von etwa 27.724 Ärzten, die im Freistaat leben, üben rund 11.500 ihren Dienst im stationären Sektor aus, während über 7.600 Ärzte ambulant tätig sind. In Behörden arbeiten 362 Mediziner. Die Frauenquote unter den Ärzten beträgt 54,7 Prozent, was sich in einer Verteilung von 11.034 Ärztinnen und 9.146 Ärzten niederschlägt. Dennoch ist die Zahl der niedergelassenen Ärzte mit eigener Praxis von 5.442 im Jahr 2015 auf 4.846 im Jahr 2024 gesunken, was einen Rückgang von über 10 Prozent bedeutet. Im Gegensatz dazu ist die Zahl angestellter Ärzte um fast 300 auf insgesamt 2.790 angestiegen.

Herausforderungen und Ausblick

Kammerpräsident Erik Bodendieck äußerte Bedenken hinsichtlich der Nachbesetzung freier Praxen, insbesondere im ländlichen Raum. Die medizinische Versorgung wird jedoch durch die Zuwanderung ausländischer Mediziner sichergestellt. Aktuell sind 3.486 ausländische Mediziner aus 109 Nationen bei der Landesärztekammer gemeldet, wobei die meisten Ärzte aus Syrien sowie osteuropäischen Ländern stammen. Im stationären Bereich arbeiten 2.690 ausländische Ärzte, zusätzliche 441 sind im ambulanten Bereich tätig, während 113 in anderen Einrichtungen beschäftigt sind. Der Ausländeranteil in der Ärzteschaft liegt bei 17,3 Prozent.

Deutschlandweit wird der Ärztemangel jedoch weiterhin als ernstes Problem wahrgenommen. Laut Deutschlandfunk hatten im Jahr 2023 rund 64.000 Ärzte in Deutschland einen ausländischen Pass, wobei diese Zahl sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt hat. Trotz dieser hohen Anzahl an Ärzten gibt es ein anhaltendes Defizit. Die Bundesärztekammer warnt, dass bis 2040 ein Mangel von 30.000 bis 50.000 Ärzten prognostiziert wird. Besondere Herausforderungen bestehen unter anderem in der Anerkennung von ausländischen Abschlüssen, für die häufig Kenntnisprüfungen erforderlich sind. Dies führt dazu, dass viele Ärzte aus Drittstaaten mit langen Anerkennungsverfahren von durchschnittlich 18 bis 24 Monaten konfrontiert sind.

Um die Herausforderungen im Gesundheitswesen anzugehen, diskutiert das Bundesgesundheitsministerium Strategien, wie etwa eine Reform des Gesundheitssystems und die Erhöhung der Anzahl deutscher Ärzte. Dabei wurde die bayerische Staatsregierung aktiv und hat eine Initiative gestartet, um die Anerkennung ausländischer Abschlüsse zu beschleunigen, während Experten darauf hinweisen, dass Deutschland seinen Ärztemangel nicht auf Kosten anderer Staaten bekämpfen sollte.