
Im Rahmen des G7-Außenministertreffens im Osten Kanadas stehen geopolitische Themen und die Herausforderungen eines möglichen neuen Handelskonflikts im Fokus. US-Präsident Donald Trump hat in letzter Zeit eine Hinwendung zu Kremlchef Wladimir Putin gezeigt, was die Spannungen innerhalb des westlichen Bündnisses anheizt. Deutschland und Kanada bemühen sich um eine Einigkeit des Westens mit den USA, um gemeinsame Interessen zu wahren.
Außenministerin Annalena Baerbock betonte die Bedeutung der G7-Runde zum 50. Jubiläum und hob die G7 als zentralen Gesprächskreis für geopolitische Herausforderungen und die Friedenssicherung in Europa hervor. Sie fordert ein geschlossenes Auftreten der G7-Staaten, zu denen Deutschland, die USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Italien und Japan gehören. Baerbocks Besuch in Kanada könnte ihre letzte große internationale Reise sein. Währenddessen kam es zu Spannungen zwischen ihr und dem US-Außenminister Marco Rubio über den Umgang mit Moskau.
Forderungen nach dauerhaftem Frieden
Kanadas Außenministerin Mélanie Joly appellierte an die G7-Staaten für einen „gerechten und dauerhaften Frieden“ in der Ukraine. Bei dem Außenministertreffen in Quebec forderte sie die wirtschaftsstarken Demokratien zum Handeln auf, um große Herausforderungen gemeinschaftlich zu bewältigen. Joly verwies auf die gemeinsamen Errungenschaften der G7, wie die Eindämmung der Coronapandemie und die Unterstützung der ukrainischen Souveränität.
Baerbock würdigte die kanadischen Reaktionen auf Trumps Drohungen gegen Kanada, der Trump Kanada auch als „51. Bundesstaat“ bezeichnet hatte. Premier Justin Trudeau warnte vor der wirtschaftlichen Zerstörung durch US-Zölle und Kanada reagierte daraufhin mit einem Boykott von US-Produkten. Der G7-Gipfel wird außerdem von den politischen Kehrtwenden der USA unter Trump beeinflusst, während es unklar bleibt, inwieweit die Außenminister sich auf eine gemeinsame Abschlusserklärung einigen können.
Diese Entwicklungen unterstreichen die Herausforderungen, vor denen die G7-Staaten stehen, um gemeinsam eine Antwort auf die globalen Krisen zu finden, insbesondere in Bezug auf die Ukraine und die geopolitischen Spannungen im Indopazifik sowie die humanitäre Lage im Gazastreifen, wie Baerbock hervorhob.