
In Hessen leidet eine signifikante Anzahl von Menschen unter Rückenschmerzen, einer Volkskrankheit, die viele in ärztliche Behandlung treibt. Im Jahr 2022 suchten rund zwei Millionen Menschen in Hessen Hilfe bei Rückenschmerzen, was einen Anstieg von etwa zwei Prozent im Vergleich zu 2021 darstellt. Dies geht aus einer Analyse hervor, die von der AOK und anderen Institutionen veröffentlicht wurde. Die Ergebnisse zeigen, dass in Hessen 31,4 Prozent der Patienten, die mit Rückenschmerzen zum Arzt gingen, mit dieser Diagnose konfrontiert wurden, was etwas unter dem bundesweiten Durchschnitt von 32,6 Prozent liegt.
Besonders auffällig ist die geografische Verteilung der Rückenschmerzen in Hessen. Während Nordhessen überdurchschnittlich hohe Zahlen verzeichnet, schneidet der Süden des Landes besser ab. Der Landkreis Darmstadt hat mit 25 Prozent den niedrigsten Anteil an diagnostizierten Rückenschmerzen, während der Landkreis Hersfeld-Rotenburg mit 45,9 Prozent den höchsten Wert aufweist. Weitere Landkreise mit hohen Anteilen an Rückenschmerzen sind Waldeck-Frankenberg und der Werra-Meißner-Kreis. Die meisten Betroffenen sind zwischen 80 und 90 Jahren alt, wobei sowohl Männer als auch Frauen betroffen sind.
Risikofaktoren und volkswirtschaftliche Auswirkungen
Die AOK hat in ihrer Auswertung ergeben, dass 242.000 der 1,7 Millionen Versicherten in Hessen 2022 wegen unspezifischer Rückenschmerzen in ärztlicher Behandlung waren. Dies entspricht fast 15 Prozent der Versicherten. Die Rückenschmerzen führen auch zu hohen volkswirtschaftlichen Kosten, die 14 Prozent der gesamten Aufwendungen durch Arbeitsunfähigkeit ausmachen. Risikofaktoren, die zur Chronifizierung von Rückenschmerzen beitragen können, umfassen Übergewicht, Bewegungsmangel, Fehlbelastungen sowie psychische Belastungen. Zudem ist zu beachten, dass in nordhessischen Landkreisen mehr als 16 Prozent der AOK-Versicherten betroffen sind, während in südhessischen Landkreisen dieser Anteil unter zwölf Prozent liegt.