
In Schnaittenbach (Landkreis Amberg-Sulzbach) kam es am frühen Samstagabend zu einem medizinischen Notfall, als mehrere Gäste bei einer privaten Feier durch Kohlenmonoxid vergiftet wurden. Zwölf Personen erlitten Symptome, nachdem ein gasbetriebener Hähnchengrill in einem geschlossenen Raum genutzt worden war. Ein Gast klagte zunächst über Kopfschmerzen und Schwindel, was schließlich zur Alarmierung des Rettungsdienstes führte.
Die eintreffenden Sanitäter fanden den Grill vor und vermuteten, dass eine größere Anzahl von Gästen betroffen sein könnte. Daraufhin wurden weitere Rettungskräfte angefordert. Insgesamt waren sieben Rettungswägen, zwei Notarzteinsatzfahrzeuge sowie die Feuerwehren aus Holzhammer und Schnaittenbach im Einsatz. Bei zwölf Person wurde ein erhöhter Kohlenmonoxid-Wert festgestellt, und zehn von ihnen mussten zur weiteren Behandlung in nahegelegene Krankenhäuser transportiert werden. Gegen den 38-jährigen Veranstalter der Feier laufen nun Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung.
Risiken bei der Grillnutzung in Innenräumen
Kohlenmonoxid-Vergiftungen sind keineswegs ein Einzelfall. Wie [apotheke-adhoc.de](https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/pharmazie/vergiftungsgefahr-beim-grillen-kohlenmonoxid-intoxikation-holzkohlegrill/) berichtet, entsteht Kohlenmonoxid beim unvollständigen Verbrennen von Holzkohle, was zu schwerwiegenden Gesundheitsrisiken führen kann. Holzkohle sollte niemals in Innenräumen verwendet werden, um das Risiko einer CO-Vergiftung zu minimieren. Professor Dr. Andreas Hensel, Präsident des BfR, weist auf wiederholte Vorfälle hin, bei denen Menschen beim Grillen Kohlenmonoxid ausgesetzt wurden. Diese unsichtbare, geruchlose und geschmacklose Substanz kann unbemerkt eingeatmet werden und führt in geschlossenen Räumen, wie etwa Garagen, zu einer erhöhten Kohlenmonoxid-Konzentration.
Die Symptome einer Kohlenmonoxidvergiftung können sich bereits ab einer Konzentration von 35 ppm (0,0035 Prozent) zeigen, wobei Kopfschmerzen und Schwindel zu den ersten Anzeichen gehören. Höhere CO-Werte können in kürzester Zeit zu schwereren Symptomen führen. So kann bei einer Konzentration von 800 ppm (0,08 Prozent) bereits Bewusstlosigkeit eintreten, und ab 1600 ppm (0,16 Prozent) ist innerhalb von zwei Stunden mit einem tödlichen Ausgang zu rechnen. Eine effektive Behandlung einer Kohlenmonoxidvergiftung benötigt die Zufuhr von reinem Sauerstoff oder maschineller Beatmung, da frische Luft nicht ausreicht, um den Sauerstoffgehalt im Blut schnell wiederherzustellen.