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Verhandlungen um Geiseln im Gazastreifen: Hoffnung auf Waffenruhe!

Die Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen gehen in die nächste Runde. In Doha sollen Gespräche zwischen Israel und der Hamas fortgesetzt werden, wie die Schwäbische Post berichtet. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat ein Verhandlungsteam für diese Gespräche beauftragt. Ein Hamas-Team ist ebenfalls nach Doha unterwegs. Diese Gespräche finden unter Vermittlung der USA, Ägyptens und Katars statt und basieren auf einem Vorschlag des US-Nahostgesandten Steve Witkoff.

Der Vorschlag sieht vor, dass die Hamas sofort elf lebende und die Hälfte der toten Geiseln an Israel übergibt. Netanjahu wies jedoch ein Angebot der Hamas zurück, eine US-israelische Geisel freizulassen und die Leichen von vier weiteren Geiseln im Austausch für palästinensische Gefangene zu übergeben. Momentan befinden sich noch 58 Geiseln im Gazastreifen, von denen mindestens 34 tot sind. Die vorherige Phase der Waffenruhe, die am 19. Januar in Kraft trat, endete am 1. März, nachdem die Hamas 25 lebende und acht tote Geiseln an Israel übergeben hatte. Im Gegenzug ließ Israel etwa 1800 palästinensische Gefangene frei.

Forderungen und Proteste

Die Hamas verlangt Verhandlungen über eine zweite Phase der Waffenruhe. Diese soll ein Ende des Krieges, den Rückzug israelischer Truppen, die Wiedereröffnung der Grenzübergänge und die Freilassung der verbleibenden Geiseln umfassen. Israel hingegen möchte die erste Phase der Waffenruhe bis Mitte April verlängern und fordert die vollständige Entmilitarisierung des Gazastreifens. Die Verhandlungen stecken jedoch fest, da beide Seiten sich gegenseitig beschuldigen, Fortschritte zu behindern. Zudem führt Israel nach wie vor fast täglich Angriffe im Gazastreifen durch. Am vergangenen Samstag wurden bei einem dieser Angriffe im Norden des Gebiets mindestens neun Menschen getötet, darunter Journalisten und Mitarbeiter einer Hilfsorganisation.

Mehrere tausend Demonstranten fordern mittlerweile in Israel die Freilassung aller Geiseln im Gazastreifen. Laut Bluewin finden auch in Katar indirekte Verhandlungen über die Geiselnahme statt. Ein aktualisierter Vorschlag von US-Sondergesandten Witkoff sieht vor, dass die Hamas mindestens fünf lebende Geiseln und die sterblichen Überreste von etwa neun Entführten übergibt. Im Gegenzug soll Israel Hilfslieferungen nach Gaza wieder zulassen.

Israel hat eine positive Reaktion auf diesen Vorschlag signalisiert, während Katar und Ägypten auf die Antwort der Hamas warten. Die vorgeschlagene Verlängerung der Waffenruhe soll dazu dienen, Zeit für die Aushandlung eines langfristigen Waffenstillstandsabkommens zu schaffen. Solch ein Abkommen würde beinhalten, dass die Hamas am letzten Tag der Waffenruhe alle verbleibenden lebenden Geiseln und die restlichen Leichen übergibt. In Tel Aviv versammelten sich viele, um ihre Forderung nach einer vollständigen Freilassung der Geiseln zu bekräftigen.

Vor den Verhandlungen in Katar hat Israel alle humanitären Hilfslieferungen und die Stromversorgung für den Gazastreifen gestoppt, um den Druck auf die Hamas zu erhöhen, die verbleibenden Geiseln freizulassen. Israel verfolgt weiterhin das Ziel, die Hamas vollständig zu zerschlagen, während die Hamas Garantien für Gespräche über die zweite Phase des ursprünglichen Abkommens verlangt, die auch den Abzug der israelischen Armee und die Freilassung aller Geiseln umfasst.