Im Landkreis Augsburg wird der Unterricht zunehmend durch einen akuten Lehrermangel beeinträchtigt. Dies zeigt sich unter anderem durch das Entfallen des Sportunterrichts in der ersten Stunde sowie die Umgestaltung des Englischunterrichts, der in der vierten Stunde durch Deutsch ersetzt wurde. Die Schulen stehen vor der Herausforderung, dass der Unterricht aufgrund von Klassenfahrten, Schulprojekten und Krankheitsfällen regelmäßig ausfällt. Um diesen Problemen zu begegnen, hat das Bayerische Kultusministerium ein neues Konzept präsentiert, das vorsieht, dass Teilzeitkräfte vermehrt eingesetzt werden sollen.
Das Ziel des neuen Konzeptes ist es, den Schulen mehr Eigenverantwortung zu geben, jedoch bleibt unklar, ob diese Maßnahmen den betroffenen Schulen im Landkreis Augsburg tatsächlich helfen werden, wie die Augsburger Allgemeine berichtet.
Bundesweiter Lehrermangel
Der Lehrermangel ist jedoch nicht nur ein lokales Problem. Eine Recherche auf dem Deutschen Schulportal verdeutlicht, dass bundesweit ähnliche Herausforderungen bestehen. Im Januar 2024 meldete das Statistische Bundesamt, dass die Teilzeitquote von Lehrkräften im Schuljahr 2022/23 auf 42,3 Prozent gestiegen ist – ein neuer Zehnjahresrekord. Zudem sind über 36,2 Prozent der Lehrkräfte älter als 50 Jahre, während der Anteil der unter 35-Jährigen an allgemeinbildenden Schulen bei lediglich 21,1 Prozent liegt.
Die Schwierigkeiten verschärfen sich, da an jeder zweiten Schule Lehrkräftestellen unbesetzt sind. Im Durchschnitt fehlen 11 Prozent der Lehrkräfte, und an 3.500 Schulen fehlen mehr als 15 Prozent der Lehrkräfte, besonders in Grund- und Förderschulen. Der Bildungsrat plant, den Lehrermangel durch temporäre Kürzungen der Stundentafel und Reformen in der Lehrerbildung zu bekämpfen, was auf eine deutliche Notwendigkeit zur Anpassung der Bildungsstrukturen hinweist.
