Bremen

Sicher Radfahren: Piktogramme gegen Geisterradler in Bremen!

Der Frühlingsbeginn bringt eine Zunahme an Radfahrern auf den Straßen mit sich, was auch die Unfallgefahr erhöht. Besonders häufige Unfallursache bei Fahrradfahrern ist das Fahren in die falsche Richtung auf Radwegen, auch bekannt als „Geisterradler“. Laut Angaben sind Geisterradler für bis zu 20 Prozent der Fahrradunfälle verantwortlich, wobei gefährliche Stellen wie Kreuzungen, Einmündungen und Grundstückszufahrten besonders häufig betroffen sind. Radwege sind in der Regel nur für den Verkehr in einer Richtung ausgelegt.

Um das Bewusstsein für die richtige Fahrtrichtung zu schärfen, wird eine neue Aktion ins Leben gerufen. Auf Radwegen werden Piktogramme mit einem „Daumen runter“ und der Aufschrift „Falsche Seite“ gesprüht. Die Auftaktveranstaltung für diese Initiative findet am 19. März 2025 um 11 Uhr auf der Wilhelm-Kaisen-Brücke statt. Teilnehmende sind die Landesverkehrswacht Bremen, der ADAC Weser Ems sowie Kontaktpolizisten. Medienvertreter sind zur Veranstaltung eingeladen, die Teil einer Reihe von präventiven und repressiven Verkehrskontrollen sein wird, die in den kommenden Wochen durchgeführt werden.

Aktuelle Unfallstatistik

Eine umfassende Studie zeigt, dass allein im Jahr 2023 rund 27.400 Radunfälle ohne weitere Beteiligte erfasst wurden. Dabei verletzten sich etwa 6.400 Personen schwer, während 147 Radfahrer ihr Leben verloren. Kollisionen zwischen Fahrrädern und Autos führten zu 5.112 Schwerverletzten und 178 Todesfällen. Die Häufigkeit von Rad-Alleinunfällen hat sich in den letzten 15 Jahren mehr als verdoppelt. Ein alarmierendes Detail ist, dass eine hohe Dunkelziffer bei diesen Unfällen vermutet wird. Besonders betroffen sind ältere Radfahrer, wobei jeder fünfte Verunfallte über 66 Jahre alt ist.

Häufige Ursachen für Unfälle sind mangelhafte Infrastruktur und ungünstige Witterungsverhältnisse, insbesondere im Winter. Zwischen Dezember und Februar ereignen sich die meisten Stürze. Fast zwei Drittel der Radfahrenden geben an, dass ihr Fahrverhalten zum Unfall beigetragen hat, wobei jeder dritte Alleinverunfallte zu schnell fuhr. Weitere Faktoren sind starkes Bremsen, Unaufmerksamkeit und Alkohol, der bei jedem 25. Alleinunfall eine Rolle spielte. Um die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhten, wird empfohlen, dass Radfahrende in der kalten Jahreszeit vorsichtig fahren, auf Licht am Rad achten und Helme tragen. Diese Maßnahmen können das Risiko lebensbedrohlicher Verletzungen verringern.

Die Studie, die rund 8.000 Rad-Alleinunfälle in fünf Bundesländern untersuchte, betont zudem die Notwendigkeit einer besseren Radinfrastruktur und sollte zum Handeln auf kommunaler Ebene anregen.