
In der Nacht vom 15. auf den 16. März 2025 versuchten unbekannte Täter, einen Zigarettenautomaten in der Humboldtstraße in Regensburg durch Gaseinleitung zu sprengen. Dieser Anschlag scheiterte jedoch, und es entstand kein Entwendungsschaden. Die flüchtigen Täter entkamen ohne Beute. Bei den Ermittlungen sicherten die Behörden Schläuche, die möglicherweise zur Drucklufterzeugung im Automaten verwendet werden sollten.
Dieser Vorfall steht im Zusammenhang mit einem ähnlichen Angriff, der am 9. März 2025 im Dahlienweg in Regensburg stattfand. Bei diesem Anschlag wurde Geld und Zigaretten im niedrigen dreistelligen Wert erbeutet. Die Kriminalpolizei Regensburg hat die Ermittlungen in diesem Fall aufgenommen und bittet Zeugen, die in der Nacht von Samstag auf Sonntag zwischen 23:00 und 06:00 Uhr verdächtige Beobachtungen in der Humboldtstraße gemacht haben, sich zu melden. Die Kontaktaufnahme kann über die Telefonnummer 0941/506-2888 oder bei jeder anderen Polizeiinspektion erfolgen.
Krise der Kriminalität in Regensburg
Ein umfassender Anstieg der Delikte in Regensburg hat aktuell die Sicherheitslage im Wahlkampf ins Zentrum der Diskussion gerückt, wie [Mittelbayerische](https://www.mittelbayerische.de/lokales/stadt-regensburg/kriminalitaets-explosion-in-regensburg-behoerden-ziehen-erste-positive-bilanz-weiter-aerger-mit-tunesiern-18022219) berichtete. Im Jahr 2023 gab es einen sprunghaften Anstieg der Straftaten. In diesem Kontext wurde die Arbeitsgruppe „Gemeinsam stark für Regensburg“ von mehreren Behörden gegründet, die bereits erste Maßnahmen ergriffen hat. Polizeipräsident Thomas Schöniger beschrieb die Anstrengungen als vergleichbar mit einem Marathon und bestätigte, dass 80 Einzelmaßnahmen im vergangenen Jahr geprüft und umgesetzt wurden.
Zu den wichtigen Maßnahmen gehören die Erhöhung der Polizeipräsenz am Bahnhof und die Installation von Kameras. Zudem arbeiten die Polizei und die Stadt an einer besseren Beleuchtung sowie an der Sanierung von Brunnen und der kulturellen Belebung, etwa durch den Jugendkulturteppich. Auch die Einführung von Frauentaxis und Heimweg-Telefonen wird geprüft. Darüber hinaus wird eine verstärkte Präsenz der Bundespolizei am Bahnhof angestrebt, wobei die Dienstposten seit 2017 um fast 50 % gestiegen sind.
Die Staatsanwaltschaft hat ein Spezialreferat für Mehrfach- und Intensivtäter eingerichtet, wobei bislang 120 Haftbefehle vollstreckt wurden, wobei viele Täter aus Tunesien stammen. Theo Ziegler, der Leiter der Staatsanwaltschaft, bezeichnete die Initiative als eine Erfolgsgeschichte. Dennoch gab es Berichte über eine zunehmende Respektlosigkeit von Inhaftierten, insbesondere von solchen aus Tunesien, und einige Straftäter wurden bereits in ihr Heimatland abgeschoben. Weitere Maßnahmen und deren Evaluation sind für Ende März geplant, mit ersten Studienergebnissen durch die Universität, die die Fortschritte begleiten.