
Jugendliche, die sich in der Pubertät befinden, stehen vor vielfältigen Herausforderungen, insbesondere im Umgang mit sozialen Medien und den damit verbundenen Schönheitsidealen. Laut Artur Geis von der KJF Soziale Angebote Nordschwaben fühlen sich viele Eltern machtlos im Einfluss auf ihre Kinder. Er rät dazu, die Lebensrealität der Jugendlichen zu verstehen und Eltern zu ermutigen, ihre Rolle von einer steuernden zu einer unterstützenden zu ändern. Eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Eltern und Jugendlichen ist entscheidend, um sie in ihrer Entwicklung zu begleiten.
Soziale Medien können für Jugendliche sowohl Vorteile als auch Herausforderungen mit sich bringen. Wie [MDR berichtete](https://www.mdr.de/wissen/medizin-gesundheit/social-media-auswirkungen-psyche-kinder-jugendliche-100.html), nutzen viele junge Menschen soziale Plattformen, um emotionale Unterstützung und Unterhaltung zu finden. Besonders Online-Communitys sind für Minderheiten von Bedeutung, bieten aber auch Risiken wie Cyber-Mobbing und ungesunde Vergleiche aufgrund von unrealistischen Schönheitsvorstellungen. Isabel Brandhorst vom Universitätsklinikum Tübingen stellte fest, dass die Psychotherapie von Kindern und Jugendlichen häufig auch die Nutzung sozialer Medien thematisiert, insbesondere in Zusammenhang mit psychischen Problemen.
Eltern und ihre Rolle in der Unterstützung von Jugendlichen
Die KJF bietet in Regionen wie Günzburg, Leipheim und Krumbach Unterstützung an, die unkompliziert, kostenfrei und unter Schweigepflicht steht. Anonyme Onlineberatung ist ebenfalls verfügbar unter www.caritas.de/onlineberatung. Geis empfiehlt, Jugendliche zu eigenen Lösungen zu ermutigen und Verantwortung zu übertragen. Autoritäre Vorgaben führen häufig zu Widerstand, was den Dialog zwischen Eltern und Jugendlichen erschwert.
Die psychologischen Auswirkungen der sozialen Medien sind nicht zu vernachlässigen. Studien zeigen, dass Jugendliche, die stark in sozialen Netzwerken aktiv sind, anfälliger für psychische Probleme wie Depressionen und Angstzustände sind. Insbesondere die Nutzung des „Like-Buttons“ aktiviert das Belohnungssystem im Gehirn, was dazu führt, dass Jugendliche diese Plattformen häufiger besuchen. Bei einer zunehmenden Zahl von Kindern, die wegen Problemen mit sozialen Medien behandelt werden müssen, wird deutlich, dass frühzeitig reagiert werden muss.
Die Entwicklung von Medienkompetenz sowie der offene Dialog über digitales Wohlbefinden innerhalb der Familien und Schulen sind von entscheidender Bedeutung, um Jugendliche zu unterstützen, informierte Entscheidungen über ihre Online-Aktivitäten zu treffen. Dabei sollten Interventionen altersgerecht, geschlechtersensibel und kulturell angepasst sein, um die besten Ergebnisse zu erzielen.