Im Landkreis Esslingen stieg die Zahl der Verkehrsunfälle im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr an. Besonders alarmierend ist, dass die Zahl der tödlich verunglückten Personen mit 17 die höchste seit längerer Zeit ist. Unter den Opfern waren sieben Fußgänger. Zwei tragische Unfälle ereigneten sich im Juni 2024 in Nürtingen, bei denen zwei junge Frauen an einer Fußgängerampel ihr Leben verloren.
Eine Untersuchung über die Entwicklung von E-Scooter-Unfällen erbrachte ebenfalls besorgniserregende Ergebnisse. Laut einer Analyse stieg die Zahl der E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden im Jahr 2023 um 14,1 % auf insgesamt 9.425 Unfälle. Die Zahl der Todesopfer verdoppelte sich von 11 im Jahr 2022 auf 22 im Jahr 2023. Häufigste Unfallursachen sind falsche Fahrbahnnutzung mit 19,4 % und Alkoholeinfluss mit 15,1 %. Dabei waren 41,6 % der verunglückten E-Scooter-Fahrenden jünger als 25 Jahre, während die Mehrheit, mit 80,4 %, unter 45 Jahren war.
Unfallstatistiken und -ursachen
Darüber hinaus waren 83,0 % der verunglückten Personen tatsächlich mit dem E-Scooter unterwegs; aus den 22 Todesfällen waren 21 auf fahrende Nutzer zurückzuführen. Bei den Unfällen kam es zu 1.220 schweren und 8.911 leichten Verletzungen. Die Accident-Rate zeigt zudem, dass 60 % der E-Scooter-Unfälle in Großstädten, insbesondere in Städten mit mindestens 100.000 Einwohnern, stattfanden. Fast ein Drittel (33,8 %) der Unfälle waren Alleinunfälle, wobei 12 der 22 Todesopfer bei solchen Unfällen starben. 48,0 % der E-Scooter-Nutzenden verletzten sich bei Kollisionen mit Pkw, was 3.930 Unfällen entspricht.
E-Scooter wurden seit ihrer Zulassung im Straßenverkehr in Deutschland am 15. Juni 2019 versicherungspflichtig. Nutzer sind verpflichtet, wo möglich, Fahrradwege oder Schutzstreifen zu nutzen, da das Fahren auf Gehwegen verboten ist. Um rechtlich sicher unterwegs zu sein, müssen Fahrer mindestens 14 Jahre alt sein und es gilt eine Alkoholgrenze von 0,5 Promille.
Für weitere Details zur Verkehrsunfallbilanz im Kreis Esslingen und der E-Scooter-Unfallentwicklung sind ausführliche Informationen in den Berichten von NTZ und Destatis zu finden.
