
Am 18. März 2025 kontrollierte die Bundespolizei einen polnischen Kleinbus auf der Autobahn 4 bei Bautzen. Der Wagen war aus Richtung polnische Grenze unterwegs. Im Bus befand sich eine 59-jährige ukrainische Staatsbürgerin, die den Verdacht erweckte, illegal als Pflegekraft in Süddeutschland arbeiten zu wollen. Bei der Kontrolle konnte sie weder ein Visum noch eine Arbeitserlaubnis vorlegen.
In Folge dessen wurde ein Ermittlungsverfahren wegen unerlaubter Einreise, unerlaubten Aufenthalts sowie unerlaubter Beschäftigung eingeleitet. Die Frau wurde nach Polen zurückgewiesen. Die Meldung zu diesem Vorfall wurde um 07:04 Uhr von der Bundespolizeiinspektion Ebersbach übermittelt, wie news.de berichtete.
Schwarzarbeit in der Altenpflege
Der Vorfall wirft ein Licht auf die häufigen Probleme mit illegalen Beschäftigungen im Bereich der Altenpflege in Deutschland. Laut einer Recherche sind ungesetzliche Aktivitäten in diesem Sektor weit verbreitet. Verstöße gegen Sozialversicherungs- und Steuerrecht treten sowohl bei Einzelpersonen als auch bei größeren Organisationen auf.
Es wird geschätzt, dass rund 100.000 Menschen illegal im deutschen Pflegedienst beschäftigt sind. Illegale Pflegekräfte gelangen oftmals über Dritte, wie Schleuserbanden, in deutsche Privathaushalte. Dies geschieht häufig, da Angehörige nach Pflegekräften suchen, die die Rundum-Versorgung für pflegebedürftige Menschen, von denen es in Deutschland über 2 Millionen gibt, übernehmen können. Hohe Kosten für legal arbeitendes Personal werden nur teilweise durch die Pflegeversicherung abgedeckt.
Die Sanktionen für die Beauftragung von Schwarzarbeit können gravierend sein: Bußgelder bis zu 50.000 Euro und mögliche Strafzahlungen bis zu 300.000 Euro sind möglich. Die Problematik findet auch in einer Diskussion über die Legalisierung illegaler Pflegekräfte und eine Lockerung der Beschäftigungsregeln ihren Ausdruck, um den Pflegeengpass zu entschärfen, wie gerichte-und-urteile.de feststellt.