
Das Auswärtige Amt hat seine Reisehinweise für die USA überarbeitet und warnte dabei insbesondere Deutsche mit Vorstrafen, falschen Angaben oder einer Überschreitung der Aufenthaltsdauer vor möglichen Festnahmen bei der Einreise. Laut einem Sprecher des Reiseveranstalters Studiosus könnte diese Aktualisierung negative Auswirkungen auf Buchungen haben. Seit der Amtsübernahme von Donald Trump im Januar 2025 und den damit einhergehenden negativen Nachrichten zeigt sich eine zurückhaltende Buchungslage. Zudem sind die Kunden von Studiosus besonders sensibel gegenüber politischen Entwicklungen, auch wenn sie selbst nicht von Abschiebehaft betroffen sind.
Die Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) hat festgestellt, dass 26 % der potenziellen USA-Reisenden sich nicht für die politischen Probleme in den USA interessieren. FUR vermutet, dass Reisende in die USA tendenziell aus höheren sozialen Schichten stammen und politisch interessiert sind. Der Marktführer für USA-Reisen in Deutschland, Dertour, berichtet von einer Zurückhaltung bei Neubuchungen trotz stabiler Frühbucher-Geschäfte. Gründe dafür sind die wirtschaftliche Situation und die politischen Entwicklungen. Während die TUI optimistisch bleibt und keinen Grund für negative Entwicklungen sieht, verzeichnet America Unlimited einen Boom bei Kanada-Reisen, mit über 100 % Buchungsplus im Vergleich zum Vorjahr. Die Buchungen für Reisen in die USA sind indes um 5 % im Januar gesunken und zeigen einen rückläufigen Trend. Der Geschäftsführer von America Unlimited kritisierte die Verschärfung der Reisehinweise als überzogen und wies auf negative Kommentare in sozialen Netzwerken hin.
Änderungen unter Trump
Donald Trump hat angekündigt, viele der Entscheidungen seines Vorgängers Joe Biden nach seiner Vereidigung im Januar 2025 aufzuheben. Zu seinen Plänen zählt die sofortige Bearbeitung „jeder einzelnen Krise“ im Land, wobei er auch die Beendigung des Krieges zwischen Russland und der Ukraine anstrebt, wobei der Wille der Ukraine in diesen Verhandlungen eine untergeordnete Rolle spielen soll. Trumps Motto „America first“ soll weiterhin eine zentrale Rolle in seiner politik spielen, einschließlich einer migrationsfeindlichen Politik mit Massenabschiebungen und erschwerten Einreisebedingungen. Ein neues System von roten, orangen und gelben Listen soll darüber entscheiden, wer in die USA einreisen kann. Die Überprüfung von Visumsanträgen soll verstärkt werden, was zu möglichen Verzögerungen führen könnte.
Zusätzlich wird erwartet, dass Einreiseverbote für bestimmte Länder, die während Trumps erster Amtszeit erlassen wurden, wieder eingeführt und ausgedehnt werden. Deutsche Reisende mit einem „X“ im Reisepass könnten dabei Probleme haben. Auch die aktuellen Reisehinweise des Auswärtigen Amts betonen die Risiken für Deutsche mit Vorstrafen und falschen Angaben. Zudem plant die Trump-Regierung Entlassungen bei der US-Flugsicherheitsbehörde FAA, was Bedenken hinsichtlich der Flugsicherheit aufwirft. Diese Entwicklungen könnten auch negative Auswirkungen auf die US-Gastgewerbe haben, während die Reisebranche insgesamt von einer stabilen Nachfrage nach Reisen in die USA ausgeht, trotz der Besorgnis über die Auswirkungen von Trumps Politik auf die Reisebranche, insbesondere in Bezug auf Kanada.