
Robert F. Kennedy Jr., der US-Gesundheitsminister, hat umstrittene Vorschläge zur Bekämpfung der Vogelgrippe vorgestellt. Diese Vorschläge, darunter die Idee, die Krankheit unkontrolliert durch Geflügelfarmen laufen zu lassen, stoßen auf heftige Kritik. Bislang hat die Vogelgrippe in den USA über 20 Millionen Vögel getötet und ist als hoch ansteckend eingestuft. Obwohl das Risiko für Menschen bislang als gering gilt, bestehen Bedenken hinsichtlich möglicher Virusmutationen.
Experten warnen, dass eine unkontrollierte Verbreitung des Virus das Risiko von Mutationen und deren Übertragung auf Menschen erhöhen könnte. Dr. James Lawler vom Global Center for Health Security betont, dass neue Infektionen die Wahrscheinlichkeit gefährlicher Mutationen steigern. Zusätzlich erschwert die genetische Homogenität der Geflügelbestände die Entwicklung einer natürlichen Immunität. Aktuelle Bekämpfungsmaßnahmen beinhalten die Keulung infizierter Tiere sowie die Verbesserung der Biosicherheit. Die Idee, das Virus unkontrolliert zu verbreiten, gilt als unverantwortlich. Landwirtschaftsministerin Brooke Rollins hat jedoch angedeutet, dass einige Landwirte bereit wären, diesen Ansatz in einem Pilotprojekt auszutesten.
Personalkürzungen bei der CDC
Währenddessen wurden in den USA fast die Hälfte der Mitarbeiter des Epidemischen Nachrichtendienstes (EIS) der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) entlassen, wie gesundheit.de berichtete. Diese Entlassungen erfolgen trotz Warnungen vor einer potenziellen Vogelgrippe-Pandemie. Laut einem Epidemiologen der CDC besaßen die entlassenen Mitarbeiter wertvolles Fachwissen, das in der aktuellen Situation von Bedeutung wäre. Insgesamt wurden bei der CDC fast 1300 Mitarbeiter entlassen, was etwa 10% der gesamten Belegschaft entspricht.
Das EIS, das 1951 gegründet wurde, ist ein zweijähriges Ausbildungsprogramm für Epidemiologen und spielt eine zentrale Rolle im Umgang mit Epidemien. EIS-Mitarbeiter waren unter anderem an den Ermittlungen zu den ersten Ebola-Fällen in Afrika sowie den ersten Corona-Berichten in den USA beteiligt. Amesh Adalja von der Johns Hopkins University warnte, dass die Beendigung des EIS-Programms die nationale Gesundheitssicherheit gefährden könnte. Unterdessen kündigte Gesundheitsminister Kennedy an, den Gesundheitseinrichtungen des Landes entgegenzutreten und äußerte Skepsis gegenüber der Forschung im Bereich Infektionskrankheiten.