
Am 24. März 2015 ereignete sich einer der tragischsten Flugunfälle in der Geschichte der Luftfahrt, als eine Germanwings-Maschine auf dem Rückweg von einem Schüleraustausch in Spanien nach Düsseldorf abstürzte. Der Schulleiter Ulrich Wessel überbrachte den Eltern die erschütternde Nachricht, dass 16 Schülerinnen und Schüler sowie zwei Lehrerinnen aus Haltern am See an Bord waren und niemand überlebte. Insgesamt starben 150 Personen bei diesem Absturz in den französischen Alpen, der um 10:41 Uhr stattfand.
Ermittlungen ergaben, dass der Copilot Andreas Lubitz den Absturz absichtlich herbeiführte. Lubitz war psychisch krank, hatte seine Erkrankung jedoch nicht gemeldet und war zum Zeitpunkt des Flugs krankgeschrieben. Er hatte zuvor 41 Ärzte aufgesucht und Psychopharmaka verschrieben bekommen. Der Voice-Recorder und der Flugdatenschreiber bestätigten, dass Lubitz die Maschine absichtlich in den Sinkflug steuerte. Die Staatsanwaltschaft stellte fest, dass es keinen technischen Fehler am Flugzeug gab.
Ermittlungen und Reaktionen
Zusätzliche Ermittlungen zeigten, dass Lubitz während seiner Pilotenausbildung wegen depressiver Störungen eine Unterbrechung hatte. Angehörige der Opfer forderten Verantwortung von der Lufthansa, jedoch wurden keine Versäumnisse festgestellt. Einige Hinterbliebene kämpfen weiterhin rechtlich gegen das Luftfahrt-Bundesamt. Es existieren alternative Theorien über den Absturz, die jedoch von den meisten Experten als unplausibel angesehen werden.
In den letzten zehn Jahren haben sich die Eltern der Opfer zu einer starken Gemeinschaft entwickelt. Am städtischen Friedhof wurde ein Kunstwerk zum Gedenken an die Opfer aufgestellt. Eine Gedenktafel an der Schule erinnert ständig an die 18 Opfer, eine brennende Kerze symbolisiert das fortwährende Gedenken. Am zehnten Jahrestag des Absturzes sind Gedenkveranstaltungen in Haltern, Düsseldorf und Barcelona geplant, die den Opfern die Ehre erweisen werden.
Die Problematik psychischer Erkrankungen bei Flugzeugbesatzungen wurde durch diesen Vorfall erneut in den Fokus gerückt. Wie Der Spiegel berichtete, werden psychische Probleme in der Luftfahrtbranche häufig verdrängt, was die Diskussion über die Sicherheit und das Wohlbefinden von Piloten neu anzufachen scheint.