
Die Brückstraße in Emden sieht sich seit mehreren Jahren zunehmendem Leerstand gegenüber. Händler machen den Kölner Immobilienkonzern Valoria für die Probleme verantwortlich. Laut [nwzonline.de](https://www.nwzonline.de/emden/emden-brueckstrasse-leerstand-und-valoria-in-der-kritik-immobilienkonzern-im-fokus-der-haendler_a_4,2,307531623.html) leiden die Geschäfte unter einer stark abnehmenden Attraktivität, die insbesondere für jüngere Einzelhändler besorgniserregend ist. Vor wenigen Jahren war die Straße nahezu vollständig belebt; 2022 gab es fast keinen Leerstand.
Um gegenzusteuern, organisiert die Werbegemeinschaft Rathaus Karree verschiedene Veranstaltungen zur Belebung der Einkaufsstraße. Am 12. April findet ein Ostermarkt von 10 bis 14 Uhr statt, gefolgt von einem Büchermarkt am 10. Mai und einem Bio-Genussmarkt mit mehreren Terminen, darunter am 23. Mai, 11. Juli und 8. August. Eine Spargeltafel ist für den 7. Juni geplant, und am 29. August wird das Event Diner en Blanc stattfinden. Weitere Veranstaltungen sind ein Fairtrade-Tag am 20. September sowie ein Advent im Rathaus Karree vom 4. bis 7. Dezember.
Probleme durch ungenutzte Immobilien
Der Co-Vorsitzende der Werbegemeinschaft, Gerhard Teerling, betont die Bedeutung der Gemeinschaft für die Stärkung der Brückstraße. Allerdings sind nicht alle Gebäude in optimalem Zustand. Valoria besitzt mehrere Immobilien, die über Jahrzehnte nicht saniert wurden, was die Situation weiter verschärft. So musste der Unverpackt-Laden „Jute Seele“ aufgrund von Wasserschäden für ein Jahr schließen, und das soziale Kaufhaus „Lüttje Knippke“ zog um, was den Kundenfluss negativ beeinflusste. Einige Gebäude haben mittlerweile neue Eigentümer, die umfangreiche Sanierungsmaßnahmen eingeleitet haben.
Die Abnahme der Frequentierung der Brückstraße wird auch durch die Schließung traditioneller Geschäfte wie „Leder Höfer“, das 72 Jahre lang in der Straße präsent war, und Hussel, das nach der Insolvenz der Deutschen Confiserie Gruppe schließen musste, verstärkt. Frank Schnorrenberg, Inhaber des Geschäfts „Sesam“, sieht den Rückgang der Kundenströme als direkte Folge dieser Schließungen. Er und seine Frau profitieren jedoch von der Nähe zum Ostfriesischen Landesmuseum.
Die Händler selbst fühlen sich jedoch nicht für die Situation verantwortlich und weisen auf die Untätigkeit der Stadtverwaltung hin. Trotz einer Anfrage zur Problematik der Brückstraße blieb eine Antwort von der Stadtverwaltung aus.