Borken

Neuer Landschaftsplan: Bürger engagieren sich für die Berkelaue!

Die Stadtlohn plant eine Offenlage des Landschaftsplanes, die vom 14. April bis 14. Mai 2025 stattfinden soll. Dieser Landschaftsplan ist seit dem 16. März 2005 rechtskräftig und hat bereits Änderungen erfahren, darunter die erste Änderung, die am 13. Juni 2024 durch den Kreistag Borken beschlossen wurde. Die frühzeitige Bürgerbeteiligung zu diesem Thema fand vom 4. November bis 13. Dezember 2024 statt. Am 20. März 2025 wurde die Offenlage zur ersten Änderung offiziell beschlossen.

Ein zentrales Element dieser Änderungen besteht in der Integration des Naturschutzgebiets „Berkelaue“, das zuvor durch eine Verordnung der Bezirksregierung Münster ausgewiesen war, in den Landschaftsplan. Die Berkelaue stellt ein Fauna-Flora-Habitat-Gebiet (FFH-Gebiet) dar und unterliegt dem Schutzregime von Natura 2000. Die Verordnung für dieses Naturschutzgebiet lief am 15. August 2022 aus, musste jedoch bis zum 15. August 2024 sichergestellt werden. Diese Frist wurde bis zum 15. August 2026 verlängert, um die dauerhafte Sicherstellung des Naturschutzes zu gewährleisten.

Änderungen und Einsichtnahme

Die Änderungen des Landschaftsplans beinhalten geringfügige Erweiterungen des Naturschutzgebiets, die sich aus Anpassungen an das Hochwasserschutzkonzept ergeben. Zudem erfolgt eine Erweiterung des Landschaftsschutzgebiets im westlichen Bereich der Änderung im Hilgenberg. Der Entwurf der ersten Änderung des Landschaftsplanes liegt zur Einsichtnahme beim Landrat des Kreises Borken sowie beim Bürgermeister der Stadt Stadtlohn aus und kann während der Dienststunden eingesehen werden.

Bedenken und Anregungen zu den vorgeschlagenen Änderungen können während der Auslegungsfrist schriftlich oder zur Niederschrift vorgebracht werden. Ansprechpartnerin für die Planung beim Kreis Borken ist Anna-Maria Levers unter der Telefonnummer 02861/681-2429. Die Unterlagen zur ersten Änderung des Landschaftsplanes sind zudem online abrufbar unter https://beteiligung.nrw.de/k/1013181.

Darüber hinaus ist die Berkelaue ein geschütztes Gebiet mit einer Fläche von 728 Hektar, das entlang eines ca. 40 km langen, strukturreichen Auenabschnitts verläuft. Laut der Webseite von Natura 2000 weist das Gebiet wichtige Vorkommen landesweit gefährdeter Biotoptypen auf, wie z.B. Erlenbruchwälder und nährstoffreiche Feuchtgrünlandflächen. Zudem kommt dort das vom Aussterben bedrohte Sumpf-Greiskraut vor.

Die Bedeutung der Berkelaue für das Natura 2000-Netzwerk wird als erheblich angesehen, da sie ein einmaliges Beispiel für Sandaue-geprägte Tieflandflüsse in Nordrhein-Westfalen ist. Im Rahmen der Schutzmaßnahmen sollen die natürliche Auendynamik erhalten und die extensive Grünlandwirtschaft gefördert werden, um weitere FFH-Lebensräume zu entwickeln.