
In Berlin-Spandau gibt es seit Jahren Probleme mit dem Radverkehr vor dem Rathaus, das sich als stark frequentierter Verkehrsknotenpunkt präsentiert. Radfahrende und BVG-Fahrgäste müssen sich auf beengtem Raum bewegen, was häufig zu gefährlichen Situationen führt. Um die Sicherheit und Ordnung im Verkehrswesen zu verbessern, hat der Bezirk Spandau ein neues Konzept vorgestellt: eine Fahrradbrücke, die hinter dem U-Bahnhof Rathaus Spandau verlaufen soll.
Baustadtrat Thorsten Schatz stellte kürzlich die ersten Visualisierungen der geplanten Brücke vor. Der Radweg, der derzeit direkt durch die Haltestellenbereiche der BVG führt, soll künftig vom Fuß- und Fahrgastverkehr getrennt werden, um Konflikte zu vermeiden. Die Brücke wird so gestaltet, dass sie sich harmonisch in das denkmalgeschützte Umfeld einfügt, dabei sind transparente Seitenwände geplant, um die Sicht auf die angrenzende Architektur nicht zu stören.
Sanierungsplan und zukünftige Entwicklungen
Ein wichtiger Bestandteil der Planungen ist die Öffnung einer denkmalgeschützten Mauer auf etwa drei Meter Breite. Gleichzeitig wird unter der Brücke eine seit vielen Jahren gesperrte Rampe bestehen bleiben, die früher mit Laufbändern ausgestattet war. Eine grundlegende Sanierung dieser Rampe, inklusive eines neuen Fahrstuhls, ist jedoch erst frühestens nach 2030 vorgesehen.
Die Fahrradbrücke ist Teil eines umfassenden Sanierungskonzepts für den Rathausplatz, das bis 2032 umgesetzt werden soll und auch eine Neuordnung der Verkehrsflächen, neues Pflaster, Baumpflanzungen sowie moderne Stadtmöblierung umfasst. Unklar ist jedoch, wann genau mit dem Bau der Fahrradbrücke begonnen wird. Baustadtrat Schatz äußert sich optimistisch hinsichtlich der Realisierbarkeit des Projekts, auch wenn Finanzierung und Denkmalschutz entscheidende Faktoren sind.
Zusätzlich zur geplanten Fahrradbrücke wurde bereits in der Vergangenheit auf die Probleme des Radverkehrs vor dem Rathaus aufmerksam gemacht. Laut Christoph Grabka, dem ADFC-Chef von Spandau, sei der schmale Radweg, der derzeit durch die Bereiche der BVG-Haltestellen führt, sehr problematisch und sollte besser hinter die Dächer des denkmalgeschützten U-Bahnhofs verlegt werden, um die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden zu erhöhen, wie der Tagesspiegel berichtet.
Insgesamt zeigt sich, dass der neue Plan zur Fahrradbrücke nicht nur einen Fortschritt für den Radverkehr darstellt, sondern auch in den Kontext einer größeren Sanierung des Rathausplatzes eingebettet ist, was die Zukunft des städtischen Verkehrs in Spandau betrifft. Weitere bauliche Bedarfe, wie die Sanierung des zentralen Marktplatzes und der Stadtbibliothek, sind ebenfalls in Planung.