
In Mecklenburg-Vorpommern (MV) wird ein Bruttojahreseinkommen von 31.593 Euro bis 36.643 Euro als notwendig erachtet, um ein gutes Leben zu führen. Diese Werte basieren auf Berechnungen von „Focus online“ und berücksichtigen Miet- sowie Lebenshaltungskosten in 400 Städten und Landkreisen Deutschlands, wie Ostsee-Zeitung berichtete.
Für die Berechnung der Wohnkosten diente eine Singlewohnung mit 68 Quadratmetern als Grundlage, basierend auf Daten des Statistischen Bundesamtes. In Rostock beträgt der durchschnittliche Mietpreis 7,13 Euro pro Quadratmeter Kaltmiete. Dies führt zu monatlichen Wohnkosten von 863 Euro. Die Mietpreise weisen jedoch je nach Stadtteil erhebliche Unterschiede auf: In günstigeren Stadtteilen wie Dierkow, Toitenwinkel, Lütten Klein und Schmarl liegen die Preise bei 7 bis 8 Euro pro Quadratmeter, während teurere Stadtteile wie Kröpeliner-Tor-Vorstadt, Stadtmitte und Warnemünde zwischen 10 und 11 Euro pro Quadratmeter kosten.
Lebenshaltungskosten in Rostock
Die Lebenshaltungskosten setzen sich aus verschiedenen Ausgaben zusammen, darunter Lebensmittel, Verkehr, Freizeit, Gastronomie, Kommunikation, Gesundheit, Bekleidung und Bildung. In Rostock beträgt der monatliche Gesamtbedarf 2.029 Euro, wovon 863 Euro für die Miete und 1.166 Euro für Lebenshaltungskosten anfallen. Um diese Ausgaben zu decken, sind 36.643 Euro Bruttojahreseinkommen nötig. Für andere Landkreise in der Region wie Rostock, Nordwestmecklenburg, Schwerin, Ludwigslust-Parchim, Vorpommern-Rügen und Vorpommern-Greifswald werden niedrigere Bruttojahreseinkommen von 32.466 bis 34.643 Euro benötigt, während der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte mit 31.593 Euro das geringste erforderliche Einkommen aufweist.
Im Jahr 2023 lag das durchschnittliche Einkommen der Arbeitnehmer in MV bei 35.646 Euro, was den niedrigsten Wert im bundesweiten Vergleich darstellt. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 42.213 Euro. Die erforderlichen Bruttoeinkommen in den Landkreisen Rostock, Schwerin, Nordwestmecklenburg, Vorpommern-Rügen und Vorpommern-Greifswald gelten als gering, während Ludwigslust-Parchim und die Mecklenburgische Seenplatte als sehr gering eingestuft werden. Zudem verdienen Arbeitnehmer in den neuen Bundesländern im Median 16 Prozent weniger als in den alten Bundesländern, mit einem Wert von 39.250 Euro im Osten und 46.900 Euro im Westen.
In Bezug auf die allgemeinen Lebenshaltungskosten zeigt eine andere Untersuchung, dass die Teuerung und die steigenden Löhne derzeit im Fokus stehen. Es wird berichtet, dass die nominalen Lebenshaltungskosten gestiegen sind, allerdings haben viele Löhne und Renten ebenfalls einen Aufwärtstrend verzeichnet, was eine Kompensation der höheren Preise ermöglicht. Dies umfasst Veränderungen bei den realen Nettolöhnen, die inflationsbereinigt sind. Laut BR.de stieg der Netto-Reallohn pro Arbeitsstunde von 19,12 Euro im Jahr 1994 auf 24,79 Euro im Jahr 2024. Obwohl es in den Jahren 2021 und 2022 einen Rückgang dieser Werte gab, wurde dieser zwischenzeitlich ausgeglichen. Im Jahr 2023 stieg der Netto-Reallohn von 23,03 Euro auf 24,79 Euro, was einem Anstieg von rund 280 Euro pro Monat bei 160 Arbeitsstunden entspricht, trotz anhaltender Inflation.