Wilhelmshaven

Neuer Standort für den Leuchtturm „Roter Sand“: Drei Kandidaten im Rennen!

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat die Suche nach einem neuen Standort für den historischen Leuchtturm „Roter Sand“ weiter vorangetrieben. In einer neuen Phase der Untersuchungen werden derzeit drei potentielle Standorte in Wilhelmshaven, Hooksiel und Butjadingen geprüft. Matthias Wagner, Architekt der Stiftung, bestätigte, dass eine Fachfirma die Machbarkeit des Transports und Aufbaus an diesen Standorten analysiert.

Bei den Ermittlungen wird auch der Tiefgang der Fahrrinne berücksichtigt, da der Leuchtturm ein Gewicht von etwa 200 Tonnen hat. Umweltschutzaspekte sowie Genehmigungen und Grundstücksverhältnisse spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle. Ein möglicher Standort im Großen Hafen von Wilhelmshaven ist im Besitz des Bundes und wird derzeit als Entmagnetisierungsstelle der Deutschen Marine genutzt.

Standorte und deren Vorzüge

Der Außenhafen von Hooksiel gehört zur N-Ports und dem Land Niedersachsen. Hier gibt es positive Signale für eine Umsetzung des Standortes. Die Gemeinde Butjadingen hat den Kutterhafen in Fedderwardersiel als weiteren Vorschlag eingebracht. Alle drei Standorte haben ihre Vor- und Nachteile: Während die Nähe zur Wohnbebauung in Wilhelmshaven als potenziell störend angesehen wird, befinden sich Hooksiel und Fedderwardersiel am Meer und könnten somit besser in das maritimen Ambiente integriert werden. Zudem wird die Erreichbarkeit für den Aufbau in Wilhelmshaven als vorteilhaft eingestuft.

Der Leuchtturm „Roter Sand“ wurde 1885 fertiggestellt und galt 79 Jahre lang als erster oder letzter Gruß Deutschlands für Reisende über die Nordsee. Er steht auf einer Sandbank aus rotem Muschelkalk in der Außenweser und zeichnet sich durch eine Höhe von 53 Metern und ein Gewicht von 70 Tonnen aus. Das Bauwerk war das erste der Welt, das direkt auf dem Meeresboden gegründet wurde und ist ein bedeutendes Symbol für den technischen Fortschritt des deutschen Kaiserreichs.

Durch die Verlegung der Fahrrinne verlor der Leuchtturm an Bedeutung, und massive Durchrostungen wurden 1953 festgestellt. Nach einer Phase der Gefährdung durch den drohenden Einsturz setzte sich ein Förderverein, der „Leuchtturm Roter Sand e.V.“, für den Erhalt ein. 1987 wurde der Leuchtturm mit finanziellen Mitteln des Bundes, des Landes Niedersachsen und des Fördervereins gesichert. Ein Stahlmantel wurde über den Turm angebracht, um die Stabilität zu erhöhen.

Angesichts des Klimawandels und der damit einhergehenden Herausforderungen wie steigendem Meeresspiegel und heftigen Wellengang arbeiten Experten derzeit an einem Projekt, das die Versetzung des Turmoberteils an Land in Küstennähe vorsieht, wobei das Fundament an Ort und Stelle bleibt, wie berichtete [denkmalschutz.de](https://www.denkmalschutz.de/denkmal/Leuchtturm-Roter-Sand.html).