Borken

Belästigungen bei der Zeitungszustellung: Zusteller in Bedrängnis!

In einer besorgniserregenden Reihe von Vorfällen wurden Udo (59) und Bärbel Hilgenberg, die als Zusteller für die HNA in Gombeth tätig sind, während ihrer Arbeit in Uttershausen belästigt. Seit Ende Februar 2025 erleben die Hilgenbergs ständige Anfeindungen, die sich in verschiedenen, zunehmend bedrohlichen Formen äußern. Bärbel Hilgenberg berichtete, dass sie von Unbekannten verfolgt wurde, was die Situation für die beiden Zeitungszusteller äußerst unangenehm gemacht hat.

Am 13. April 2025 fanden sie ihr Fahrzeug nach einer Tour mit einem beschädigten Reifen und einem Rohr auf der Motorhaube sowie einer Mülltonne auf dem Dach vor. Die Belästigungen begannen bereits am 22. Februar 2025, als ihr Auto mit Eiern beworfen wurde. Letzteres geschah erneut am 3. März, woraufhin die Polizei keine Ermittlungen einleitete, da es sich nicht um Sachbeschädigung handelte. Daraufhin parkten die Hilgenbergs ihr Auto auf einem Privatgrundstück, was jedoch nicht das Ende der Belästigungen darstellte. Unbekannte stellten Pylonen auf die Straße, um die Hilgenbergs an der Weiterfahrt zu hindern. Am 21. März wurde Bärbel Hilgenberg zusätzlich während ihrer Tour verfolgt. Zum Schutz der Zusteller wurde die HNA angewiesen, die Zeitungen in Uttershausen erst bei Tageslicht auszuliefern, was jedoch zu neuen Schwierigkeiten führte, da Udo Hilgenberg als Nachtmensch Schwierigkeiten hatte, diese Anweisungen zu befolgen.

Rassistische Anfeindungen und Übergriffe auf Zusteller

In einem weiteren Kontext berichten auch andere Zusteller von Anfeindungen. So schildert die Bochumer Zustellerin Sabrina Gökce, die seit sieben Jahren in diesem Beruf tätig ist, Übergriffe und Beleidigungen durch Kunden, die ihren Arbeitsalltag erschwerten. Bianca Taner, die anonym bleibt und seit 2017 Post und Pakete in einer westdeutschen Stadt ausliefert, merkt einen vermehrten Rückgang an Respekt und Wertschätzung gegenüber Zustellern an. Sie hat Sicherheitsvorkehrungen getroffen, nachdem sie in einer bestimmten Gegend bereits Opfer eines Raubes wurde.

Taner, die auch die Erfahrungen ihres Mannes bei DHL teilt, betont, dass Anfeindungen aus verschiedenen Altersgruppen und Geschlechtern stammen. Nikola Hagleitner, ein Vorstandsmitglied der Deutschen Post, äußert sich besorgt über die fremdenfeindlichen Aggressionen, die mittlerweile auch in den Arbeitsumfeldern von Zustellern zu beobachten sind. Um dem entgegenzuwirken, bietet die Deutsche Post Deeskalationstrainings für Mitarbeitende an und gibt ihnen die Möglichkeit, an bestimmten Adressen nicht mehr zustellen zu müssen. Reem Alabali-Radovan, die Antirassismusbeauftragte der Bundesregierung, hat ebenfalls Stellung zu den Berichten über Rassismus im Arbeitsumfeld genommen.