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Leipheim im Fokus: Der blutige Bauernkrieg von 1525 und sein Vermächtnis

Im April 1525 wurde Leipheim im Landkreis Günzburg zum Zentrum des Bauernkrieges, einer der bedeutendsten Aufstände der damaligen Zeit. Die nahe Reichsstadt Ulm fungierte als Hauptort des Schwäbischen Bundes, welcher sich gegen die aufständischen Bauern formierte. Am 4. April 1525 ereignete sich die erste große Schlacht zwischen den Truppen des Schwäbischen Bundes und den aufständischen Bauern, die ein Resultat der wachsenden wirtschaftlichen, sozialen und religiösen Konflikte waren, die bereits 1524 zu ersten Zusammenstößen führten.

Die Bauern forderten eine Verringerung der Abgaben und eine Verbesserung ihrer Rechte, gestützt auf das „reine Evangelium“. Zu Beginn des April äußerten Bauernvertreter ihre Absicht, nach Ulm zu ziehen, wobei sie in Oberschwaben einen neuen Bauernhaufen mit Leipheim als Zentrum formierten. Die Bewohner von Leipheim sympathisierten mit den Forderungen der Bauern und übernahmen die Macht, jedoch konnte der Rat von Ulm nur einige tausend Landsknechte mobilisieren, um Unterstützung vom Schwäbischen Bund zu erhalten, der sich weigerte, Zugeständnisse zu machen.

Die Schlacht und ihre Folgen

In der entscheidenden Schlacht am 4. April rückte der Truchsess Georg III. von Waldburg-Zeil mit seinen Truppen gegen Leipheim vor. Trotz einer aufgebauten Straßensperre der Bauern wurde diese durch die Kavallerie des Truchsess überwunden. Das resultierende Chaos führte dazu, dass das Bauernheer zerfiel und massive Verluste erlitten wurden: Schätzungen zufolge starben etwa 1000 Bauern. Ein Massengrab, das 1994 entdeckt wurde, gilt als das einzig dokumentierte Massengrab aus dem Bauernkrieg von 1525, in dem anthropologische Analysen 26 Individuen, überwiegend Männer, identifizierten. Die Skelette wiesen zahlreiche Verletzungen, darunter Stich- und Schnittverletzungen, auf.

Der Truchsess konnte bis Juli 1525 die einzelnen Bauernhaufen besiegen und leitete brutale Strafgerichte ein. Der Sieg von Kaiser Karl V. über Franz I. im Februar 1525 stellte sicher, dass ausreichend Landsknechte zur Verfügung standen, um die Aufstände zu bekämpfen.

Erinnerungen an diesen bedeutenden Teil der Geschichte sind auch in Form von Denkmälern in Leipheim präsent. An der Bundesstraße 10 befindet sich ein Denkmal, das aus einem gespaltenen Holzstamm, gestützt von drei Spießen, und einer großen Sense im Hintergrund besteht. Der Holzstamm trägt eine Plakette mit einem Zitat aus den „Zwölf Artikeln“ der schwäbischen Bauern von 1525: „Darum ergibt sich aus der Schrift, dass wir frei sind, und wir wollen frei sein.“ Zudem wird auf die blutige Schlacht am 4. April 1525 hingewiesen, bei der tausende Menschen ihr Leben verloren.

Eine weitere Inschrift bezieht sich auf Pfarrer Jakob Wehe, den geistlichen Anführer des Leipheimer Haufens und Anhänger von Martin Luther, der für seine Predigten hingerichtet wurde. Zusammen mit anderen Bauernhauptleuten wurde er nach der verlorenen Schlacht am 5. April 1525 exekutiert, und die Gebeine gefallener Bauern wurden aus einem Massengrab in der Nähe des Schlachtfeldes bestattet.

Für weitere Details zu diesen historischen Ereignissen können Interessierte die Artikel auf Welt.de sowie auf denkmalprojekt.org nachlesen.