
Die Planungen der Landesregierung für das Deutschlandticket im Doppelhaushalt 2025/26 stehen unter kritischer Beobachtung. Laut einem Bericht von MAZ Online haben SPD und BSW im Haushaltsentwurf für 2026 keine Zuweisungen des Bundes vorgesehen. Für das Jahr 2026 sollen anstelle von 32,8 Millionen Euro, wie im laufenden Jahr eingeplant, nur Null Euro veranschlagt werden. Auch bei den Ausgaben zeigt sich ein besorgniserregendes Bild, da nur vier Millionen Euro anstatt der für dieses Jahr vorgesehenen 65,6 Millionen Euro eingeplant sind.
Die Finanzierung des Deutschlandtickets erfolgt durch einen gemeinsamen Zuschuss von Bund und Ländern, doch im aktuellen Haushaltsentwurf fehlen mehrere Millionen Euro. Der Fahrgastverband Pro Bahn beschreibt diese Situation als „fatalen Signal für die Fahrgäste“. Es wird gefordert, dass das Ticket auch im Jahr 2026 mit einem Basisbetrag im Landeshaushalt abgesichert wird. Dennoch plant der zuständige Infrastrukturminister Detlef Tabbert (BSW), das Ticket weiterzuführen. Tabbert wollte zunächst die Verhandlungen von Union und SPD auf Bundesebene abwarten, die sich im Koalitionsvertrag zur Fortführung des Deutschlandtickets bekannt haben.
Finanzierungsanpassungen und Preisentwicklung
Weitere bedeutende Entwicklungen betreffen die Finanzierung des Deutschlandtickets. Der Verkehrsausschuss hat die Finanzierung für das kommende Jahr genehmigt. Laut Bundestag.de wurde der Gesetzentwurf zur Änderung des Regionalisierungsgesetzes (20/12773) kürzlich ohne Gegenstimmen verabschiedet, wobei sich die AfD-Fraktion enthielt. Ein Änderungsantrag der Regierungsfraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen ermöglicht die Bereitstellung von 350 Millionen Euro aus nicht verausgabten Regionalisierungsmitteln des Bundes zur Finanzierung des Deutschlandtickets in den Bundesländern. Diese Mittel sind jedoch nicht für vergünstigte Deutschlandtickets, wie etwa für Schüler, verwendbar.
Der Bundestag und der Bundesrat werden am Freitag über den geänderten Gesetzentwurf beraten und abstimmen, damit das Gesetz zum 1. Januar 2024 in Kraft treten kann. SPD und Grüne haben den Kompromiss mit der Union positiv hervorgehoben, bedauern jedoch die fehlende Bereitschaft der CDU/CSU, eine längerfristige Finanzierung über 2025 hinaus zu unterstützen. Die Union plant, dass die nächste Bundesregierung nach den bevorstehenden Neuwahlen über die Finanzierung des Tickets entscheiden wird. Ein Vorschlag der Linken, den Preis des Deutschlandtickets auf 49 Euro festzulegen und das Verbot für ermäßigte Tickets aus Regionalisierungsmitteln aufzuheben, wurde abgelehnt. Die Länder haben angekündigt, den Preis des Deutschlandtickets im kommenden Jahr von 49 Euro auf 58 Euro pro Monat zu erhöhen. Das Deutschlandticket gilt für den öffentlichen Personennahverkehr im gesamten Bundesgebiet und wird von Bund und Ländern mit jeweils 1,5 Milliarden Euro finanziert.