
Das Amtsgericht Bad Segeberg setzt auf Gesundheit und Fitness seiner Mitarbeitenden. Um Rückenproblemen und Krankheitsausfällen vorzubeugen, wurden daher Fitnessmöglichkeiten direkt im Büro bereitgestellt. Das Konzept umfasst die Nutzung von Desk Bikes und Walking Pads. Geschäftsführer Heiko Mielke hat bereits das Desk Bike in seinen Büroalltag integriert, während Justizangestellte Melanie Moor ein Walking Pad verwendet, das eine Höchstgeschwindigkeit von 5 km/h bietet und somit das Gehen während der Arbeit ermöglicht.
Ein Problem, das die Umsetzung dieser Gesundheitsmaßnahmen in den Vordergrund rückt, ist die Umstellung auf die E-Akte, die zu einem drastischen Rückgang der täglichen Schritte der Mitarbeitenden geführt hat. Während diese zuvor im Durchschnitt 4.500 Schritte pro Tag zurücklegten, sind die Zahlen auf lediglich 300 Schritte gesunken. Dies hat zu einem Anstieg von Nacken- und Rückenproblemen sowie zu einem Anstieg der Krankheitszeiten geführt, was die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen zur Gesundheitsförderung unterstreicht.
Gesundheitsangebote und Förderung
Nach einer Kosten-Nutzen-Analyse hat sich das Walking Pad bereits amortisiert, da es Arztbesuche und Physiotherapie vermeiden hilft. Von insgesamt 74 Mitarbeitenden am Amtsgericht nutzen zehn Personen aktiv die angebotenen Fitnessgeräte. Zudem bieten die Gesundheitsbeauftragte Annika Mielke und ihr Team zweimal wöchentlich Yoga an und suchen kontinuierlich nach weiteren Sportmöglichkeiten für das Team.
Die zur Verfügung stehenden Fitnessgeräte umfassen unter anderem Faszienrollen, Fitnessmatten, Schrittzähler und Rückentrainingsgurte. Die Gesundheitsbeauftragte tauscht sich darüber hinaus mit anderen Gerichten in Schleswig-Holstein aus, um weitere Ideen für Büro-Fitness zu entwickeln. Die Maßnahmen werden auch durch das Land Schleswig-Holstein gefördert, welches die Gesundheitsinitiativen in den Gerichten unterstützt.
Das Desk Bike ist eine Leihgabe vom Landgericht Kiel. Sollte sich die Nutzung erhöhen, wird in Erwägung gezogen, ein eigenes Gerät anzuschaffen. Die Richtlinien für Fitnessgeräte am Arbeitsplatz können je nach Arbeitgeber variieren, sodass in solchen Fällen eine Absprache und Klärung der Versicherungsfragen notwendig sind.
In einem erweiterten Kontext sind Walking Pads und ähnliche Geräte zunehmend gefragt, wie Runners World berichtet. Allerdings ist beim Kauf solcher Geräte Vorsicht geboten, da viele Modelle von geringer Qualität sind. Die Auswahl eines Produkts mit ausreichender Garantie und gutem Kundenservice wird empfohlen. Zudem gibt es Unterschiede zwischen stationären und faltbaren Laufbändern, wobei letztere kompakter, aber oft weniger stabil sind. Während das Gehen am Arbeitsplatz eine erhöhte Produktivität fördern kann, ist es notwendig, die Auswirkungen auf feinmotorische Fähigkeiten zu berücksichtigen.