Nordsachsen

Baubeginn des Chemieforschungszentrums in Delitzsch verzögert sich!

Das geplante Großforschungszentrum „Center for the Transformation of Chemistry“ (CTC) in Delitzsch muss sich voraussichtlich auf eine Verzögerung einstellen. Ursprünglich war vorgesehen, dass das Baurecht im Sommer 2025 erteilt wird, jedoch bestehen weiterhin offene Fragen zur Verkehrsanbindung und der Infrastruktur des Geländes an der Richard-Wagner-Straße.
Offene Abstimmungen mit der Deutschen Bahn (DB) sowie dem Bergbausanierer LMBV in Bezug auf eine nötige Grabenumverlegung könnten die Planungen erneut beeinflussen und zur erneuten Offenlage des Bebauungsplans über die Sommermonate führen. Laut den aktuellen Informationen könnte ein Satzungsbeschluss schließlich erst im vierten Quartal 2025 erfolgen. Dennoch bleibt es möglich, dass 2025 das Baurecht geschaffen wird, während der Baustart für das CTC erst 2026 erfolgen könnte.

Das CTC soll auf dem Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik in Delitzsch entstehen. Die Fläche ist größtenteils bereits beräumt; der Schlackeberg wurde vollständig abgetragen und die zur Entsorgung vorbereiteten Materialien lagern bereit. Betonteile auf dem Areal werden durch eine Brecheranlage zerlegt, um deren Wiederverwendung zu ermöglichen. Momentan sind keine Abrisse von bestehenden Gebäuden vorgesehen, da unklar ist, welche Teile der alten Bausubstanz erhalten werden können oder sollen. Zudem wird das Projekt erheblich vom Bund gefördert: Bis 2038 sollen mehr als 1,1 Milliarden Euro bereitgestellt werden, basierend auf dem Strukturstärkungsgesetz für die Kohleregionen von 2020.

Entwicklung und Perspektiven des CTC

Das Ziel des CTC ist es, die Chemie von einer linearen zu einer Kreislaufwirtschaft zu transformieren, um Ressourcen effektiv wiederzuverwenden und den CO₂-Ausstoß signifikant zu reduzieren. Am CTC sollen bis zu 1000 Menschen arbeiten, darunter rund 700 in Delitzsch sowie 300 an einem Standort in Sachsen-Anhalt. Das Zentrum wird auf einem Areal von knapp 22 Hektar im nördlichen Bereich des ehemaligen Zuckerfabrik-Areals angesiedelt und wird einen Campus mit Forschungszentrum, Wohnquartieren sowie einem Boarding-House mit circa 100 Zimmern umfassen.
Zusätzlich plant Landrat Emanuel die Integration eines Teils der alten Gebäude in das Forschungszentrum. Der Bebauungsplan, der seit vergangener Woche online einsehbar ist, zeigt aktuell noch keine architektonischen Entwürfe, bietet jedoch Einblicke in die Möglichkeiten des über 20 Hektar großen Geländes. Es wird erwartet, dass im Jahr 2027 ein Gebäude für Forscher mit Laboren und Büroräumen errichtet wird, so [MDR berichtete](https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/erste-forscher-am-neuen-zentrum-fuer-die-transformation-der-chemie-100.html).

Für die Entwicklung des CTC und dessen geplanten Zweck wird die infrastrukturelle Anbindung weiterhin von entscheidender Bedeutung sein. Die Fortschritte in den Abstimmungen sowie die Erlangung des Baurechts sind daher aufmerksam zu beobachten, um einen reibungslosen Verlauf der Bauarbeiten zu gewährleisten und die Vision eines modernen Forschungszentrums in Delitzsch Realität werden zu lassen, wie [LVZ berichtete](https://www.lvz.de/lokales/nordsachsen/delitzsch/wan-wird-gebaut-forschungszentrum-ctc-in-delitzsch-kommt-wohl-spaeter-Y3I2C5PDTRBVBCZKNJPMMPYAUA.html).