Kaiserslautern

Tödlicher Messerstich im Hauptbahnhof: Prozess geht in die letzte Runde!

Der Prozess wegen eines tödlichen Messerstichs im Hauptbahnhof Kaiserslautern befindet sich in seiner finalen Phase. Wie die Borkener Zeitung berichtete, soll die Beweisaufnahme am Mittwoch abgeschlossen werden. Anschließend folgen die Schlussvorträge der Beteiligten, bevor möglicherweise das Urteil verkündet wird.

Die Angeklagte, eine 20-jährige Frau, sieht sich der Anklage wegen Körperverletzung mit Todesfolge gegenüber. Sie wird beschuldigt, im Juni 2024 einen 64-jährigen Mann mit einem Messerstich verletzt zu haben, der noch am Tatort im Hauptbahnhof starb.

Die Hintergründe der Tat

Dem Anklagevorwurf zufolge hätte die Frau die Folgen ihrer Handlung vorhersehen und vermeiden können. Ermittlungen zeigen, dass der Mann die junge Frau zuvor auf einer Rolltreppe am Gesäß berührt hat. Die Staatsanwaltschaft verneint zwar einen Tötungsvorsatz, geht jedoch auch nicht von einer Notwehrsituation aus.

Ein Gutachter soll untersuchen, ob Alkohol- und Drogenprobleme sowie eine seit Kindheit behandelte ADHS der Angeklagten Einfluss auf ihr Verhalten in der konkreten Situation hatten. Die Geschehnisse, die zur Anklage führten, wurden durch Videokameras aufgezeichnet und unterstützen die Aussagen der Frau.

Die 20-Jährige erklärte, dass sie sich nach einem Wortwechsel zu helfen versuchte, indem sie ein Klappmesser zückte. Ein Zeugenausschnitt beschreibt, dass sie in einer Rangelei sah, während der der Mann ihren Arm griff. In einem Versuch, sich zu befreien, stach die Frau in die Richtung des Mannes und traf ihn am Herzen. Er verstarb wenige Sekunden nach dem Stich.

Laut der Tagesschau plant das Gericht, weitere Verhandlungstage abzuhalten. Bei einer Verurteilung wegen Körperverletzung mit Todesfolge drohen der Frau bis zu drei Jahre Haft; im Fall eines minder schweren Delikts könnte die Strafe auf ein Jahr reduziert werden.